Vorstellbar: Himmel über Berlin

Die Aussicht ist etwas für Cineasten, aber nicht nur die. Einen atemberaubenden Blick über Berlin hat man, wenn man die 70 Meter im Fahrstuhl hinaufgefahren ist und zunächst das Solar Sky-Restaurant betritt. Hier kann man gepflegt speisen, eine Treppe höher wartet die Sky-Bar. 270 Grad reicht das Panorama, wie Rik Verweyen beziffert. Er ist seit der Eröffnung 2005 als geschäftsführender Inhaber das Gesicht der Solar Sky-Restaurant & Bar in der Stresemannstraße am Anhalter Bahnhof. 

Die beliebtesten Cocktails?

Besonders gern bestellt werden Cocktails wie Espresso Martini und Eigenkrea-
tionen wie Solar Tai auf Rumbasis, Solar on the Beach und immer wieder neue Überraschungen wie aktuell Cranberry Mojito und ein Sour mit Apfel und Zimt, beide auf Bacardi-Basis. Bei den Long Drinks gehen vor allem Klassiker wie Gin Tonic, aber auch so etwas wie Skinny Bitch gut. Die Cocktails kosten zwischen 14 und 16 Euro. Im Restaurant werden eher Aperitif-Cocktails gereicht. Die Gäste bestellen häufig auch alkoholfreie Drinks wie Apple Cooler, Vanilla Sky oder Noprol Spritz.

Das günstigste und das teuerste Getränk?

Ein Wasser gibt es für 3 Euro (0,25 l), ein Glas Hennessy X.O. kostet 30,50 Euro (4 cl), und eine Flasche Dom Pérignon Vintage 350 Euro. 

Essen?

Oben in der Bar gibt es Kleinigkeiten von Tatar bis Döner mit Entenfleisch. Viel größer ist die Speisenauswahl unten im Restaurant. Dort werden sowohl Köstlichkeiten mit Kaviar und regionalem Rindfleisch wie dem Linumer Wiesenkalb als auch Schnitzel mit saisonalem Gemüse wie Spargel gereicht. „Sterneküchen-Niveau ohne Benimmzwang“, bringt Rik es auf den Punkt. Alle drei Monate wechselt die Speisekarte, und etwa ein Drittel der Gerichte ist vegan.

Fass- oder Flaschenbier?

Im Restaurant gibt es König Ludwig Helles und Warsteiner pro Flasche zu 4,50 Euro (0,33 l). 

Betreiber?

2005 ging‘s los. Vorher gab es hier mal „einen illegalen Kiffer Club, einen Punk-Laden, später den Touri-Laden ‚Berliner Fenster‘, und danach standen die Räume acht Jahre lang leer,“ berichtet Rik. Dann fand er sie zusammen mit seinem Geschäftspartner Franco Mey. Der hatte nach seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten die Mey‘s Bar gegründet und bis Ende der Neunziger geführt. Franco betrieb einen Biergarten an der Siegessäule, bevor er zusammen mit Rik das Solar gründete. Der gebürtige Westberliner Rik Verweyen war zuvor als Medienmanager im Film- und Musikgeschäft tätig und ist „im Herzen ein Künstler“. Schon seinen 16. Geburtstag hatte Rik mit einer riesigen Party gefeiert. Damals merkte er, dass er das Zeug zum guten Partyveranstalter und Organisator hat. Er kreierte mit „Riks Wohnzimmer“ eine eigene Marke. Im Solar unterstützt ihn ein Team von rund 45 Leuten.

Konzept und Einrichtung?

Zwei Läden in einem. Edles Speisen im Restaurant in der 16. Etage und dann hoch in die 17. zur coolen Nachtbar. Beide mit dem irren Blick über Berlin. Besonders empfehlenswert an sonnigen Tagen wegen des Sonnenunterganges. Zuerst war da die Bar Idee, die Küche kam später. Ein Vorbild ist Tokio, erzählt Rik. „Café del Mar für Berlin“ titelte eine Tageszeitung vor Jahren mal. Man kann als Gast hier auch mal nur gepflegt schweigen. 

Veranstaltungen?

„Wir sind hier wie ein Wohnzimmer, immer gleich gut und verlässlich“, so beschreibt es Rik. Man kann das Solar komplett mieten. Bei einem gesetzten Essen bietet das Restaurant Platz für rund 110 Personen. Ansonsten können hier bis zu 300 Leute feiern.

Musik?

Neben Cineasten, die vor allem wegen des Himmels über Berlin das Solar besuchen, kommen auch Musikliebhaber hier ganz auf ihre Kosten. Als „wechselnd und anspruchsvoll“ beschreibt Rik, was im Solar läuft. Verschiedene live auflegende DJs sind die Besonderheit. Musikalisch reicht deren Repertoire von Jazz über Reggae und Electro bis zu ruhigerer Chillout-Musik. „Hier können sie spielen, was sie besonders mögen und was in einem Club nicht gehen würde.“ Am Wochenende wird es eher lebendiger mit beschwingtem Groove.

Kundschaft?

Von 18 bis 60 Jahre sind sie etwa. Ja, auch internationale Promis wie Shakira, Tom Hanks und Jennifer Lopez sowie der frühere Bundespräsident Horst Köhler waren schon mal da. Richtig voll wird es im Solar immer dann, wenn gerade große Messen wie ITB, IFA oder Fruit Logistica in der Stadt sind. Zu mindestens zwei Drittel sind die Gäste dann Berlinbesucher. Zu anderen Zeiten ist das Verhältnis von Einheimischen und Touristen eher 50:50. 

Zukunft?

„Nach 20 Jahren sind wir eine Instanz!“ Die Zukunft wird „schöner, leckerer und besser“, hat sich Rik vorgenommen, und „wir haben uns in den 20 Jahren immer wieder neu erfunden. Wir sind nie starr und nie fertig, sondern ein Organismus im Wandel.“ Ein neuer Trend sei alkoholfreier Wein, doch das ist ein neues Thema…

Geöffnet?

Dienstags ist nur die Bar ab 18 Uhr geöffnet. Mittwochs bis sonnabends von 18 Uhr bis 1 oder 2 Uhr Bar und Restaurant. Sonntag und Montag sind Ruhetage. In der Bar ohne Reservierung, im Restaurant mit.

www.solarberlin.com

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