Im Nordwesten Brandenburgs zwischen Hamburg und Berlin entfaltet die Prignitz ihren natürlichen Charme. Die Kulturlandschaft der Region prägen Schlösser und Herrenhäuser, Landleben und Parklandschaften, Museen und Industriedenkmäler, Kirchen und Klöster – alle wie geschaffen für Kunstgenüsse Open Air, die wir in diesem Sommer mehr denn je genießen.
Sommerkonzerte im Kloster Stift zum Heiligengrabe
Das Kloster Stift zum Heiligengrabe ist ein Ort der Andacht, der Kultur und des geistlichen Lebens in der Ostprignitz. Das Kloster wurde im Jahr 1287 als Zisterzienserinnenkloster gegründet. Die Tradition der christlichen Gemeinschaft wird heute vom evangelischen Frauenkonvent am Platz weitergeführt. „In zuversichtlichem Glauben, großer Liebe zur Musik und in der Hoffnung, dass wir gerade in schwierigen Zeiten uns von der Musik trösten lassen,“ laden die Sommerkonzerte bis zum 29. August an jedem Samstag, 19.00 Uhr, zu Musik aus unterschiedlichen Epochen von der Renaissance über Barock bis zu Jazz aus aller Welt ein.
www.klosterstift-heiligengrabe.de
Kammeroper Schloss Rheinsberg
Pandemiebedingt startete die Kammeroper Schloss Rheinsberg drei Wochen später in die Festivalsaison, die auf beliebte Formate verzichten muss. Beethoven gibt beim Open-Air-Festival im einstigen Musenhof der Preußenprinzen Friedrich und Heinrich den Ton an, so bei einer Konzertreihe der Akademie für Alte Musik Berlin und „Fidelio oder die eheliche Liebe“ (Regie: Georg Quander) mit den Preisträger*innen der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Als reizvoller Vergleich zu der geläufigen Fassung kommt die von Beethoven autorisierte Frühfassung von 1805 auf die Bühne. Sinfonischer Ausklang des Festivals ist das Abschlusskonzert der Dirigenten-Werkstatt mit Sänger*innen der Kammeroper und der Jungen Kammerphilharmonie Berlin am 21. August.
www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de[/linkende]
„Frühlings Erwachen“ in Netzeband
Es ist ein magischer Ort, der selbst ein Teil der Inszenierung ist: der Gutspark von Netzeband. Auf der großen Open-Air-Naturbühne ist auch in diesem Sommer „Unter dem Milchwald“ von Dylan Thomas zu erleben. Neben dem Kultstück stehen bis zum 28. August „Aschenbrödel“ sowie Wedekinds Klassiker „Frühlings Erwachen“ (Fassung und Regie: Frank Matthus) auf dem Spielplan. Im Netzebander Synchrontheater tragen die Profiund Laiendarsteller*innen überdimensionale, kunstvolle, handgefertigte Masken, die nicht nur das Gesicht vergrößern, sondern auch den Emotionen und dem Charakter der jeweiligen Figur bildliche Überhöhung verleihen – komisch lustvolle, tragisch düstere, heiter schräge und unkonventionell eigensinnige Theatererlebnisse.
Orgelreise – Kyritz, Dallmin, Boberow, Lenzen
Zu den beliebten Formaten der Brandenburgischen Sommerkonzerte gehört die Orgelreise zu Schmuckstücken der Orgelbaukunst. In diesem Jahr führt Klaus Fischer, Moderator und Autor beim Kulturradio des rbb, am 7. August von Kyritz (Reubke-Orgel in der St. Marienkirche) über Dallmin (barocke Orgel von Anton Heinrich Gansen) und einem Stop in Karstädt zur Wittenberger-Orgel in Boberow, die zu den größten Instrumenten in Brandenburg zählt. Zum Abschluss gibt es wie immer ein Orgelkonzert, das Julia Raasch, virtuose Nachwuchs-Organistin, Preisträgerin u.a. beim renommierten internationalen Northern Ireland Organ Competition, spielt. Sie konzertiert auf der Scholtze-Orgel in Lenzen, die als Besonderheit noch originale Pfeifen der berühmten barocken Orgelbauer Arp Schnitger und Hans Scherer besitzt. Konzertbeginn: 17.00 Uhr.
www.brandenburgische-sommerkonzerte.org
13. Lotte Lehmann lockt in die Prignitz
Klassikgenuss pur, hautnah in historischen Bauwerken der Prignitz und Open Air – das bieten die Konzerte der internationalen Opernakademie im historischen Stadtkern von Perleberg, der Geburtsstadt der großen Sopranistin Lotte Lehmann. Junge angehende Opernsänger*innen präsentieren Opernarien und -szenen. Neben den Konzerten finden während der Lotte Lehmann Woche vom 31. Juli bis zum 8. August öffentliche Kurse statt. Vom 9. bis zum 29. 8. singt und klingt es bei der Lotte Lehmann Akademie meisterlich in der Kirche Groß Gottschow, im Perleberger Ristorante L’Italiano, im Garten von Schloss Grube, im Modemuseum Meyenburg, in der Festscheune auf Dahses Erbhof, im Amtshof Wittstock/Dosse und in der St. Jacobi Kirche in Perleberg. Alle Termine unter:
„Der wahre Jakob“ im Kyritzer Klostergarten
Mit der Komödie „Der wahre Jakob“ von Franz Arnold und Ernst Busch feiern die „Kyritzer Knattermimen“ e.V. am 21.August die Premiere zu den 25. Theaternächten im Klostergarten. Das Stück in der Inszenierung von Eckhard Kutzer, spielt im Jahr 1925 in Kyritz und erzählt von einem Stadtrat, der Vorsitzender des Vereins zur „Aufrichtung gefallener Mädchen“ ist. Statt am „Kongress der Liga für Sitte und Moral“ in Berlin teilzunehmen, erliegt er den Verlockungen der Weltstadt mit Wein, Weib und Gesang. Weitere Aufführungstermine: 28. August, 3. und 4. September.
Offene Gärten der Prignitz
Prignitzer Gärtnerinnen und Gärtner öffnen am 12. September die Pforten zu ihren farbenfrohen Paradiesen. Umgeben von Blumen, Stauden, Kräutern, Obst, Gemüse und Gehölzen lässt es sich prächtig über die Finessen der Gärtnerkunst plaudern und die Einzigartigkeit des Ortes genießen. Jeder Garten ist ein Unikat – ob traditionell, asiatisch oder natürlich, mit oder ohne Kleingewässer angelegt. Die Gärten öffnen in der Zeit von 10 bis 17 Uhr. Zudem laden auch ständig geöffnete historische Parks in der Prignitz zum Wandeln ein, so der Gutspark Groß Pankow, der Landschaftspark Hoppenrade oder Burggarten und -park in Lenzen. Welcher Garten genau wann öffnet, und was Sie konkret im Garten erwartet, erfahren Sie unter:
[Linkende]www.dieprignitz.de/gaerten.html[/linkende]
Noch mehr Veranstaltungen, Reiseziele, Wander- und Radtouren unter:
www.diepriegnitz.de, www.reiseland-brandenburg.de