Street Food auf Achse

Foto: Trucktoria Catering - Trucktoria Catering

Frische Produkte handwerklich verarbeitet, authentische Länderküchen – Street Food ist längst im Gourmethimmel angekommen. Zu Straßenfesten, Konzerten, Messen, Firmenevents, Partys und Märkten kommt es sogar angerollt. Essen auf Rädern aus aller Welt.

La Cuina – Fotos: La Cuina

Spätestens seit die Berlinale ihr eigenes kulinarisches Straßenfest hat, sind die Food Trucks ein Berliner Markenzeichen, das für frisch gekochtes gutes Essen in regionaler und saisonaler Qualität steht. Bye-bye industrielles Fast Food, willkommen Köstlichkeiten aus den verschiedenen internationalen Küchen. Etwa zeitgleich mit dem ersten Berlinale Streed Food Festival tauschte Yeong-Gil Song endgültig den Businessanzug gegen die Kochjacke. Da lagen 20 Jahre erfolgreicher Arbeit in der Finanzbranche hinter ihm. „Kochen und Zahlen haben mich Zeit meines Lebens interessiert. Nachdem so viele Jahre die Zahlen bestimmten, wollte ich endlich etwas machen, das mir jeden Tag sinnliche Freude macht“, erzählt der einstige Beststudent, dem das Lernen immer leichtfiel. Geboren in Süd-Korea, kam er im Alter von sieben Jahren nach Deutschland. Wissbegierig und gelehrig stand er am Herd, wo die Mama die koreanischen Gerichte nach Originalrezepten zubereitete. Er hat gut aufgepasst, denn sobald heute sein Food Truck irgendwo festgemacht hat, stehen die Esser gern Schlange. „Es gibt täglich frisch zubereitete hausgemachte koreanische Küche, die eine Vielzahl von Geschmackserlebnissen bietet“, darunter die beliebten Gemüsepuffer und veganes Kimchi. Der Food Truck von Yeong-Gil Song steht regelmäßig auf dem Kranoldplatz, am Maybachufer und auf dem Mauerpark-Flohmarkt. Der Erfolg ermutigte den leidenschaftlichen Koch, zu Beginn des Jahres in der Mohriner Allee ein eigenes, kleines Restaurant zu eröffnen. Eine gute Entscheidung, denn im „Kuem-Ja Korean Fresh Food“ treffen sich schon die Feinschmecker, darunter gleich mehrere Sterneköche der Hauptstadt. „Neulich bekam ich einen Anruf von einem koreanischen Radiosender. Da erfuhr ich, dass unser Restaurant in einem Reiseführer steht“, erzählt Yeong-Gil Song lachend.

Kuem-Ja, Korean Fresh Food

Feinschmecker wissen, dass man für eine echte Paella nach Valencia reisen muss. Die südspanische Stadt ist die Mutter der Paella, „die ihren Namen von der gusseisernen Pfanne, der Paellera, hat“, erklärt Natalia Llorente. Ihr kleines Unternehmen „La Cuina“ bereitet Paella zu, und das nach den authentischen Rezepten aus Valencia, wo es Tradition ist, dass sich an den Sonntagen die ganze Familie bei der Paella trifft. Die Sonntage verbringt Natalia Llorente meist im Mauerpark, was für die Esser an ihrem Stand den Vorteil hat, dass sie das Original aus Valencia mitten in Berlin essen können. Das gibt es in der klassischen Version mit Hühnchen, Kaninchen und Bohnen, aber auch mit Meeresfrüchten und Tintenfischen. Die Zutaten – darunter Reis aus Spaniens Süden, ohne den keine richtige Paella denkbar ist, die Lima Beans und das Olivenöl – kommen direkt aus Spanien. „Das schmeckt man“, weiß Natalia Llorente, die außer bei Firmenveranstaltungen auch gern bei privaten Feiern kocht. „Das macht enorm viel Spaß, denn wer Lust hat, kann beim Zubereiten helfen.“ Rund zwei Stunden dauert es, ehe die Paella fertig ist – 120 Minuten zum Kennenlernen, Fachsimpeln und Spaß Haben.

Marktstand „Pannek seine Budike“ und der Eisbeinwagen – Fotos: Pannek seine Budike

„Ich bin Berliner“, bekennt Thorsten Pannek und setzt angesichts der kulinarischen Vielfalt aus aller Welt auf die Küche seiner Heimatstadt. Neu interpretierte Klassiker wie Eisbein, Altberliner Buletten, Blutwurst, Kasseler (mit selbstgemachtem Kartoffel-Apfel-Senf-Chutney und Feldsalat) oder Königsberger Klopse serviert er als Sandwiches oder Canapés, eben als Street Food. „Die Berliner Küche wird leider oft unterschätzt“, weiß der gelernte Zimmermann, der seit über 15 Jahren in der Gastronomie arbeitet. Sein Eisbein-Sand-wich ist ein Renner. „Ich nehme dazu vom gekochten Eisbein nur das magere rosa Fleisch ohne die Haut. Dazu kommen ein selbstgemachtes Erbsen-Senf-Püree und etwas Sauerkraut. Serviert wird das in einem typischen Berliner Schusterjungen“, berichtet Thorsten Pannek, der seine Lieferanten – vom Bäcker über den Fleischer bis hin zum Gemüsebauern aus dem Spreewald – alle persönlich kennt. Auch nach drei Jahren StreetFood-Erfahrung freut er sich noch immer, wenn waschechte Hauptstädter, Zugezogene und Gäste der Stadt die Berliner Küche loben, die bei ihm auch als Feldküche zu erleben ist: mit echter Berliner Currywurst, Berliner Burger und Berliner Bierkutscher-Hot-Dog als Live-Cooking.

Viele Unternehmen buchen Food Trucks für Veranstaltungen vom Mitarbeiterfest bis zum Tag der offenen Tür. Das ist nicht nur überraschend für die Gäste, sondern auch ganz unkompliziert, denn die gesamte Küche rollt ja an. Bleibt nur noch die Entscheidung, ob handgemachte Pasta, Dry Aged Burger, Waffeln, Paella, Smoked BBQ, Tapas oder Meze …

Essen auf Rädern: für alle hungrigen Food-Truck-Fans

Kuem-Ja Korean Fresh Food www.facebook.com/Kuem-Ja-Korean-Fresh-Food

Krissels Eis, Crêpes, Waffeln, Burger, Pasta oder ein BBQ (auch vegan) www.klatt-event.com

La Cuina Traditionelle spanische Gerichte www.facebook.com/LaCuinaBerlin

Pannek seine Budike Neu interpretierte original Altberliner Gerichte www.pannek-seine-budike.berlin

Trucktoria Catering Italienisches Streetfood Catering www.trucktoria.de

Alle Food Trucks können geschäftlich und privat gemietet werden.

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