Bereits in den 1920er-Jahren gab es Pläne seitens der Stadt Berlin, die neu gebaute Nord-Süd-U-Bahn (Linie C) von der Neuköllner Grenzallee kommend bis in den nördlichen Wedding, gar bis Tegel, zu verlängern, die aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg umgesetzt werden konnten.
Der erste feierliche Rammschlag für eine Strecke Seestraße – Tegel (6,9 km) fand am 26. Oktober 1953 statt, die Verlängerung sollte in zwei Etappen realisiert werden. Zuerst war der Abschnitt Seestraße – Kurt-Schumacher-Platz in Bau, danach folgte der teils oberirdische Abschnitt Kurt-Schumacher-Platz – Tegel.
Während die Eröffnung des ersten Streckenabschnittes Seestraße – Kurt-Schumacher- Platz am 23. April 1956 gefeiert wurde, fand die Einweihung der zweiten Bauetappe inklusive der Eröffnung des Bahnhofs Tegel (heute Alt-Tegel) durch den damaligen West-Berliner Regierenden Bürgermeister Willy Brandt am 31. Mai 1958 statt.
Alle Straßenbahnlinien in diesem Bereich wurden nach Fertigstellung der UBahntrasse stillgelegt.
Entgegen vielen Erwartungen entwickelte sich der nördliche Abschnitt der Linien fahrgasttechnisch äußerst positiv. Besonders der Ausflugsverkehr an den Wochenenden nahm stetig zu.
Aus Kostengründen, und weil der sehr hohe Grundwasserspiegel gegen eine Einschnittbahn sprach, baute man nördlich des Kurt-Schumacher-Platzes eine Dammbahn. Dort steigt eine Rampe bis auf einen 15 Meter hohen Damm auf und erreicht den ersten außerhalb des Tunnels befindlichen Bahnhof Scharnweberstraße. Nördlich der Station Holzhauser Straße verläuft die Strecke wieder im Tunnel und folgt der Berliner Straße bis ins Tegeler Zentrum.
Der durch die Tunnelstrecke angefallene Erdaushub ab Seestraße wurde bereits für eine Dammaufschüttung eingeplant, hierbei handelte es sich aber um „märkischen Sand“. Dieser Bahndamm ist nun nach über 60 Jahren durch seinen Untergrund sanierungsbedürftig und es muss zu einer „Grunderneuerung U6 Nord“ kommen, dafür ist der Zeitraum von Mai 2021 bis Ende 2022 vorgesehen. Es kommt zu einer Streckenvollsperrung vom Kurt-Schumacher-Platz bis Alt-Tegel und Schienenersatzverkehr. Der Bahndamm erhält durch Stützwände seine Stabilität zurück, ohne dass in die Natur am und um den Bahndamm eingegriffen werden muss. Alle 5 Bahnhöfe werden grundsaniert und barrierefrei ausgebaut. Gleichfalls wird die Spannbetonbrücke über die Seidelstraße durch eine Stahlbrücke mit Mittelpfeiler erneuert.
Den heute denkmalgeschützten UBahnhof Tegel, als Endstation konzipiert, entwarf der Architekt Bruno Grimmek. Er gestaltete den Bahnhof schlicht und nüchtern, die Bahnsteigwände erhielten hellblaue Keramikfliesen. Die auf Mittelbahnsteig stehenden Stützen gestaltete Grimmek mit sandfarbenen, kleinen Mosaiksteinen und eine zur Mitte hin schräge Schmetterlingsdecke. Zwei Vorhallen, jeweils eine in nördlicher und eine in südlicher Richtung, dienen der Verteilung der Fahrgäste auf die sechs Ausgänge. Um die Aufgaben eines hohen Taktverkehrs als Endstation erfüllen zu können, erhielt der Bahnhof außerdem eine sich anschließende viergleisige Kehranlage.