„1919 Traum und Vision 2019“, so lautete das Jahresthema 2019 der Galerie GEDOK Berlin in der Suarezstraße 57 in Charlottenburg mit 10 Veranstaltungen.
Darunter waren auch die Frühjahrsausstellung „1919 Rückblicke. Text und Bild“ in Anlehnung an 100 Jahre Bauhaus und Frauenwahlrecht und die Herbstausstellung „Jetzt! Künstlerinnen zeigen den Status Quo“. Hier ging es den Künstlerinnen sowohl um das Erwachen aus Träumen als auch um Albtraum, Entschlossenheit und Erkenntnis über die Gegenwart sowie Handlungsempfehlungen für die Zukunft auf subtiler künstlerischer Ebene.
Die Bildhauerin Magret Holz war z. B. mit der unprätentiösen Skulptur „Ziehen-Verbinden“ vertreten, die im übertragenen Sinn die Kommunikation und Korrespondenz der einzelnen Werke mit- und untereinander antizipiert. Eine Kombination aus Positiv- und Negativform weist auf den ständigen Kreislauf von Werden und Vergehen hin. Das Werk bildete einen Fixpunkt in der Ausstellung.
Die GEDOK – „Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V.“ – ist der größte und traditionsreichste Künstlerinnenverband Deutschlands. Er wurde 1926 von Ida Dehmel in Hamburg gegründet als „Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“. Ziel war es, die vielen Künstlerinnen, die Anfang des 20. Jahrhunderts immer stärker hervortraten, aber noch nicht ausreichend Anerkennung bekamen, besonders zu fördern.
Am 6. März 1960 erfolgte die Neugründung der Berliner GEDOK-Gruppe, heute eine der größten Regionalgruppen und in Berlin der stärkste Künstlerinnenverein.
In ihrer 60-jährigen Geschichte hat die GEDOK Berlin zunehmend an öffentlicher Bedeutung gewonnen und ihre künstlerinnenpolitischen Ziele nachdrücklich vertreten. Maßgeblich war sie 1989 an der Aktion „Frauen. Kultur. Kultur. Arbeit“ in der Akademie der Künste beteiligt, die zur Einrichtung der Arbeitsgruppe „Kulturelle Aktivitäten von Frauen“ und des Künstlerinnenprogramms beim Berliner Senat führte.
Der Titel des Jahresprogramms 2020 „IMPULSE. 60 Jahre GEDOK Berlin – für die Zukunft der Künstlerinnen“ spannt den Bogen der professionellen und künstlerischen Leistungen des Berliner Künstlerinnenverbands in Geschichte und Gegenwart und beweist ihre Zukunftstauglichkeit.