//GESPONSERT – Ich war schon zu fast jeder Jahreszeit in Kühlungsborn und fand es jedesmal wunderschön. Das Seebad an der mecklenburgischen Ostsee hat in jeder Jahreszeit seinen ganz besonderen Charme. In diesem Jahr konnte ich Kühlungsborn erstmals im Spätsommer erleben und war begeistert.
Ein wolkenloser azurblauer Himmel, eine leichte Brise, kleine mit Schaumkronen versehene Wellen, ein fast sechs Kilometer langer Strand und strahlender Sonnenschein bei 29 Grad. Wenn nicht die hübschen blauen Strandkörbe wären, könnte man denken, dass man beispielsweise in Ibiza weilt. Passend dazu stehen überall Tische und Stühle auf den Terrassen und säumen die kleinen Einkaufsstraßen, Kinder spielen mit einem Ball auf der Promenade und leicht bekleidete Urlauber stehen an, um sich ein Eis zu holen. Vom Hafen wehen dann auch noch Ibiza- Klänge zu mir herüber. Hier findet nämlich gerade der Soundcheck für Star-DJ Lost Frequencies statt, der heute Abend im Rahmen des Ostsee Open Air Festivals in der Beach Arena auf der Sunset Beach Party die Küste zum Beben bringen möchte. Bevor es mich dorthin zieht, mache ich erst mal einen kleinen Rundgang durch Kühlungsborn, bummele die Strandstraße entlang und stelle fest, dass alle meine Lieblingsgeschäfte noch dort sind. Anschließend gönne ich mir die kultige Currywurst mit knusprigen Schiffchen-Pommes und einem Glas Champagner bei „Edel & Scharf “.
Damit ich auch wieder mein Auto bis zur Abreise stehen lassen kann, hole ich mir noch ein Citybike bei „Drahtesel“. Hervorragend untergekommen bin ich in einem der vielen tollen Hotels vor Ort, nämlich in der Upstalsboom Hotelresidenz & SPA. Auf meinem Balkon mit Blick in den schönen Stadtwald plane ich die kommenden Tage. Auf dem Programm stehen eine Radtour nach Heiligendamm, ein Segeltörn, eine Schnupperstunde SUP-Board fahren, ein bisschen im Strandkorb chillen und natürlich mindestens ein Bad in der Ostsee. Bei strahlendem Sonnenschein schwimme ich am nächsten Tag durch das herrlich klare Wasser zu einer Badeinsel am Sportstrand, ehe ich mich im Bootshafen für meinen Ausflug mit dem Kataran Viamar einfinde. Ganz vorne, direkt neben den Netzen, lasse ich mir den Wind um die Nase wehen, genieße das Dahinschweben über die Wellen und lausche den Erzählungen des „Bootsmannes“ Jan Grunwald. Der spinnt in diesem Falle kein Seemannsgarn, sondern erzählt ein paar interessante Fakten. Beispielsweise, dass das Seebad seinen Namen dem hügeligen Waldstück – der Kühlung – verdankt. Außerdem erfahren die Mitsegelenden, dass die drei Möwen im Wappen die drei Orte Brunshaupten, Fulgen und Arendsee symbolisieren, die 1938 zum jetzigen Kühlungsborn zusammengeschlossen wurden. Leider legen wir nach rund zwei Stunden wieder an, es war so schön, dass ich gerne noch Stunden weitergesegelt wäre. Beschwingt und hungrig mache ich mich auf, etwas zu essen zu finden. Allerdings ist die Auswahl in Kühlungsborn so groß – nicht von ungefähr gibt es hier im Herbst die Gourmet-Tage –, dass die Wahl schwerfällt.
Abends mache ich dann noch auf dem Heimweg einen Spaziergang und genieße den herrlichen Sonnenuntergang. Am nächsten Tag steht nach einem köstlichen Frühstück auf der Terrasse des Upstalsboom Stand-up-Paddling an, auf das ich mich auch schon sehr freue. Es sieht immer so unbeschwert aus, wenn man die Paddler dahingleiten sieht. Der Weg zu dieser Leichtigkeit muss allerdings erst einmal erarbeitet werden, denn nach einer Einweisung bei Ocean Blue Watersports finde ich mich ziemlich wackelig auf dem Board wieder und muss feststellen, dass man eine Körperspannung, die vom kleinen Zeh bis zur letzten Kopfhaarwurzel reichen muss, braucht, um stabil zu stehen und sich fortzubewegen. Wenn man den Dreh erstmal raus hat, macht es allerdings sehr viel Spaß. Nach rund anderthalb Stunden gebe ich glücklich und mit der festen Gewissheit, dass ich zum einen morgen garantiert einen Muskelkater haben werde und es zum anderen nicht das letzte Mal war, mein Board wieder ab. Nach einer kurzen Erholung im Strandkorb mache ich mich mit dem Fahrrad auf nach Heiligendamm. Der Weg führt mich am Hafen vorbei, über ein Feld und durch den Wald an der Steilküste. Leider zieht ein Gewitter auf und durchnässt mich völlig. Nicht schlimm, denn ich kann mich im schönen Hotel Spa aufwärmen, aber leider zerstört der Sturm auch einen Teil der Bühne des Festivals und verhindert den Auftritt von Alex Christensen & The Berlin Orchestra. Höchstwahrscheinlich wird es im kommenden Jahr nachgeholt – und ich habe mindestens einen Grund, um wiederzukommen, denn Kühlungsborn im Sommer ist einfach Ibiza-Feeling an der Ostsee.