Die neue Eigenproduktion ist ein Hammer in Sachen Ausstattung mit galaktischen Kostümen, knackiger Musik von Paul Lincke mit Ohrwürmern wie der „Berliner Luft“ oder „Schlösser, die Monde liegen“ und dem bewährt tollen Ensemble von Tipi und Bar jeder Vernunft.
Cora Frost, Gustav Peter Wöhler –„Gern wäre ich in den 20ern dabei gewesen“ – und den Geschwistern Pfister: Tobias Bonn sorgt als Theophil für Ordnung auf dem Mond, die Plappertasche Witwe Frau Pusebach – „Ich brauche eine halbe Stunde für Brüste und Hüften“ – ist eine maßgeschneiderte Rolle für Ursli Pfister alias Christoph Marti. Und natürlich glänzt Andreja Schneider als Frau Luna – „für mich ist das wie im Buddelkasten spielen mit den Kollegen.“ Die Geschichte um Fritz Steppke, dem echten Berliner Jungen, der mit seinem selbst erfundenen Expressballon zum Mond fliegen will, feierte 1899 im Berliner Apollo Theater Premiere. Inspiriert hatte Lincke ein längerer Aufenthalt in Paris. Beobachtungen der sogenannten „kleinen Leute“ bringt Lincke auf die Bühne – alle auf der Suche nach etwas Glück. „Frau Luna“ ist ein Gipfeltreffen der guten Laune zu Paul Linckes 150. Todestag. Regisseur Bernd Mottl hat die Operette flott inszeniert, nicht ohne die eine oder andere aktuelle Anspielung.