VorstellBar – Schwimmen, saunieren und danach ganz entspannt in die Bar im selben Haus? Oder nach dem Abendessen einfach aus dem Restaurant hinübergehen?
Die Kaminbar des Hotel Oderberger Berlin ist keine gewöhnliche Hotelbar, sondern eine für die Berliner. Wir sprachen bei einer Beerenlimonade mit Hoteldirektorin Verena Jaeschke. Natürlich direkt am lodernden Kamin.
Die beliebtesten Cocktails?
Die Klassiker. Am meisten bestellt wird aktuell der Gin Mule, bei dem Gin mit Ingwer, Minze, Limette, Zucker und Ingwerlimonade gemischt wird.
Das günstigste und das teuerste Getränk?
Espresso und Saftschorlen gibt es für 2,50 Euro, und alkoholfreie Cocktails wie die Gurkenlimonade starten bei 5 Euro. Eine Flasche Ruinart Rosé kostet 120 Euro.
Besonderheiten bei den Cocktails?
Regionale Zutaten. Sirups und Limonaden werden hausgemacht, und es gibt eine große Auswahl an Getränken, die aus Berlin und Deutschland stammen. Darunter Hochprozentiges von der Preußischen Spirituosenmanufaktur, Stauffenberg Gin aus Schwaben und Kaffee von der Andraschko Kaffeemanufaktur in Tempelhof. Das Team rund um Barchefin Feline Groß bietet neben den Klassikern auch Eigenkreationen wie Salty Carameltini, Willy’s Brand und Lemon After Eight an. Die Cocktailkarte wird saisonal angepasst.
Bier?
Lokales steht auch hier an Nummer eins: Das Helle vom Fass kommt von der Rollberg- Brauerei in Neukölln. Aus der Flasche wird Pale Ale, Porter und Berliner Weiße aus der Craftbeer-Brauerei BRLO in Kreuzberg ausgeschenkt. Stilvoll geht auch ohne Alkohol, beliebt ist das BRLO Naked, ein alkoholfreies Pale Ale. Ergänzt wird die Bierkarte mit Köstritzer Schwarzbier aus Thüringen, Heineken und Erdinger Weißbier.
Was gibt es zu essen?
Kleine Happen aus dem Oderberger Restaurant werden in der Kaminbar gereicht, darunter Brotzeit, Oliven, Feta, Feldsalat, eingelegte Pilze und eine Käseauswahl aus der Gläsernen Molkerei. Auch Süßes wie die Opera Schnitte mit Kaffee, Schokolade und Buttercreme kann man bestellen.
Die Einrichtung?
Eine Kombination aus Tradition und Moderne herrscht hier im früheren Direktorenbüro und Sekretariat des Stadtbades vor. Ein gutes Beispiel dafür ist der Kamin mit dem echten Feuer. Es ist ein neuer Kamin, dessen Ummantelung aus historischen Steinen des Bades besteht. Generell ist hier alles wirklich alt, was alt aussieht, und stammt aus dem Bad. Wir haben kein Vintage eingesetzt, betont Verena Jaeschke, sondern das Historische bewusst mit Modernem wie den gegossenen Betontischen gebrochen. Besonders stolz ist sie auf den messingverkleideten Bartresen. Die Kunstwerke an den Wänden stammen von Berliner Künstlern und haben oft einen Bezug zum Haus. Sie werden immer wieder ausgewechselt. Aktuell sind es Bleistiftzeichnungen von Cornelia Enderlein.
Betreiber?
Die Kaminbar gehört wie das Hotel und das Restaurant zur Sprachschule auf dem GLS Campus in der Kastanienallee. Wir sind ein Familienbetrieb, so Verena Jaeschke, deren Mutter bereits 1983 die Sprachschule gründete, die sich seit 2005 hier befindet. Das Stadtbad in der Oderberger Straße diente von 1902 bis 1986 als öffentliche Badeanstalt. Danach konnte fast 30 Jahre lang niemand mehr in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude schwimmen, stattdessen gab es zur Zwischennutzung zahlreiche Kulturveranstaltungen und Partys. Nach der mehrjährigen Sanierung eröffnete das Haus 2016 als Hotel Oderberger mit der historischen Schwimmhalle als Alleinstellungsmerkmal und Hingucker. Selbstverständlich können hier auch Nicht-Hotel-Gäste schwimmen.
Veranstaltungen?
Donnerstags wird immer Livemusik geboten. Im Gegensatz zu anderen Räumlichkeiten wie Bibliothek und Restaurant wird die Kaminbar in der Regel nicht für Veranstaltungen vermietet, sondern heißt Spontanbesucher jederzeit willkommen. Wer sich für die Geschichte des Gebäudekomplexes interessiert: Jeden ersten Dienstag im Monat kann man sich um 17 Uhr bei einer kostenfreien historischen Führung im Haus umsehen.
Musik?
Melodisch-Elektronisches, Funk und Soul ebenso wie entspannter Rock. Zu den am häufigsten gespielten Lieblingstiteln des Barteams gehören derzeit „Stuck in the middle with you“ von Stealers Wheel, „S.O.B.“ von Nathaniel Rateliff & The Night Sweats und „King James“ von Anderson Paak.
Kundschaft?
Ein Drittel Hotelgäste und zwei Drittel Berliner, schätzt Verena Jaeschke. Da hier nicht geraucht wird und es eine „Erwachsenenbar“ ist, gibt es keine wilden Partys. Die Gäste kommen eher zu zweit, dritt oder viert und nehmen gepflegt einen oder mehrere Drinks.
Zukunft?
Am besten sollte alles so bleiben, wie es ist, wenn man von den wechselnden Cocktailkreationen und Kunstwerken absieht. Gern mehr Berliner Gäste!
Geöffnet?
Wegen des Hotelbetriebs ist die Kaminbar im Hotel Stadtbad Oderberger in der Oderberger Straße 57 immer auf, also auch an Feiertagen, und zwar von Montag bis Sonntag von 17 bis 1 Uhr.