Ein Wochenende für die Kunst

Hito Steyerl, Contemporary Cave Art, Esther Schipper, Berlin, 2023. Courtesy the artist, Andrew Kreps Gallery, New York, and Esther Schipper, Berlin/Paris/Seoul, Foto: The artist VG Bild-Kunst, Bonn, Andrea Rossetti

Auch dieses Jahr hat sich Berlin am letzten Wochenende im April wieder in ein wahres Paradies für alle Kunstinteressierten verwandelt. Mit über 50 teilnehmenden Galerien, Öffnungszeiten bis in die Nacht hinein und zahlreichen Sonderveranstaltungen lockte das Gallery Weekend tausende Besucher in die Kunstmetropole.

Galerie Buchmann, Jason Martin, As yet untitled, 2023, Courtesy the artist and Buchmann Galerie Berlin, Foto: Dave Morgan

Interaktiv und immersiv begann das Gallery Weekend in den Galerien alexander levy und Esther Schipper. In „Worlds Away“ in der Galerie alexander levy wurden die Besucher Teil einer Installation der Künstlerin Anne Duk Hee Jordan, die sie auf den Grund der Tiefsee führte, inklusive Sounds und Berührung. Ebenso tierisch ging es in der Einzelausstellung von Hito Steyerl in der Galerie Esther Schipper zu, die Videoinstallation „Animal Spirit“ bestand aus Film, computergenerieten Animationen aber auch räumlichen Elementen, die den gesamten Ausstellungsraum in eine unterirdische mystische Höhle verwandelten. Wen es dann doch eher zur Malerei gezogen hat, der wurde bei Buchmann und Max Hetzler fündig. Beide Galerien beindruckten mit zwei Einzelausstellungen großformatiger Farblandschaften. Galerie Buchmann zeigte die Arbeiten des britischen Künstlers Jason Martin, bei dem zahlreiche Farbschichten zu einem üppigen Kunstwerk verschmelzen, dessen Materialität zentimeterdick auf der Leinwand prangt. Etwas weniger dick aufgetragen aber ebenso lebhaft strahlen dabei die Gemälde Katharina Grosses von den Wänden der Galerie Max Hetzler. In der Ausstellung „Spectrum without Traces“ hat Grosse ihre Farbpallette auf sechs Farben begrenzt, die ungemischt auf die Leinwand gesprüht wurden und so ein einzigartiges Verhältnis von Harmonie und Kontrast bildeten. Doch auch die Fotografie kam an diesem Wochenende nicht zu kurz, ob politisch wie in der Ausstellung von Aziz Hazara in der PSM Gallery oder ökologisch wie bei Timur Si-Qin in der Galerie Société. Aziz Hazaras Werke hinterfragen, wie Krieg jeden Aspekt des täglichen Lebens verändert und vereinnahmt. Timur Si-Qin setzte sich währenddessen in seiner Ausstellung „Natural Origin“ mit dem natürlichen Ursprung der Dinge auseinander. Mittels langsamer Lichtinstallationen zeigte er wie sich Orte im Laufe der Zeit verwandeln und wie verschiedene Ökosysteme miteinander agieren und verbunden sind, sei es der Dschungel in Puerto Vallarta oder der Birkenwald am Lake Champlain. 

www.gallery-weekend-berlin.de

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