Ein silbernes Juwel auf See

Fotos: Conrad Rausch

„Good Morning Mr. Rausch“, mein freundlich-fröhlicher Butler kommt mir strahlend auf dem Kabinenflur entgegen. „Welcome on board“. Es wird nicht der letzte Champagner auf der Reise sein, wie schön. Der Service ist unglaublich gut. Stellen Sie sich vor, Sie dürften sich für die Servicewüste Deutschland den perfekten Service wünschen. Kommen Sie auf die Silver Ray! Freundlichkeit, Perfektion und zudem noch viel Zeit, um den Gästen das traumhafte Wohlgefühl zu bieten.

Das Routing startet von Piräus, dem Hafen von Athen, über Nafplio, Mykonos, Rhodos mit Abstecher in die Türkei mit den Häfen Kusadasi und Bodrum, bevor es über Santorini und Kreta wieder nach Athen geht. Gerüchteweise verlassen einige Gäste das Schiff nicht überall. Warum? Wegen des großzügigen Platzes überall an Bord sowie dem Luxus-Food & Beverage jederzeit. Manchmal hatte ich das Gefühl, als wenn ich der einzige Gast (von 760 Gästen) bin, während ich auf den breiten Gängen schlenderte. „Habe ich vergessen, das Schiff zu verlassen?“ Leichte Panik beschleicht mich, denn das bekannte ungeliebte Gedränge und Geschiebe an Bord der großen Schiffe gibt es hier nicht. Welch ein schönes Gefühl – Platz & Raum. Tenderboot-Tickets, Wartezeiten oder andere Urlaubs-Zeit-Fresser; so etwas gibt es an Bord nicht.

Kennen Sie Nafplio? Wenn nicht, dann sitzen wir im gleichen Boot. Nicht oft angefahren, macht es den kleinen süßen Ort zu einem Geheimtipp. Kleine malerische Gassen mit vielen Geschäften und Restaurants prägen Nafplio. Trotzdem eine Ruhe und Entspannung dort, die man in anderen griechischen Destinationen vergeblich sucht, wie z. B. auf Mykonos. Aber! Was ich an Mykonos liebe, es bietet für jeden Urlaubsgast ein Wohlfühlgefühl. Die Preise im Vergleich zu Deutschland – das bezieht sich auf die ganze Mittelmeer-Reise – sind attraktiver denn je. Zurück zur magischen Insel, die bei Tag und Nacht eine eigene Reise wert ist. Durch die schmalen Gassen mit den typischen weißen Häusern schlendern, einen Kaffee zu trinken und die Internationalität spüren, auch gut shoppen zu fairen Preisen. Das alles ist Mykonos. Ein Restaurant-Tipp soll auch nicht fehlen. Das Restaurant KAVOS, Old Town, Mykonos-Stadt. Am Wasser gelegen mit Blick auf die Stadt. Für 70 Euro (Kilopreis) bekommt man einen frischen Fisch, am Tisch filetiert mit Beilagen.

Der Kapitän der Silver Ray, ein sehr sympathischer Italiener, kündigt den nächsten Hafen an. Rhodos. Zu Studentenzeiten war ich mal auf Rhodos, jedoch sieht es in Rhodos Stadt noch so aus wie früher. Nächste Station: Kusadasi. Shopping, Shopping in der von mir liebevoll „Fake-City“ genannten Stadt. Natürlich sind wir nach Ephesus gefahren, zumal die Ruinen nach dem bekanntesten Bier Efes benannt wurden – ach, das war umgekehrt. Nächster Stopp: Bodrum. Dort war ich vor vielen Jahren schon einmal auf einer Cruise mit einem Luxusschiff und freute mich auf die Rückkehr. Die schöne Stadt Bodrum mit seinen engen Straßen ist ein Erlebnis. Ausfahrten mit Schiffen schönster klassischer Bauarten laden ein, die Küste zu erkunden. Mittags sind wir zurück zum Schiff, um uns auf der schattigen Terrasse im Restaurant verwöhnen zu lassen. Obwohl es eine unermesslich große Auswahl an erlesenen Speisen gibt, muss man hier an Bord nicht zunehmen. Sushi- und Sashimi Variationen, köstliche Salate oder warme gesunde Speisen, ein Gourmet-Traum. Stets wurden wir liebevoll begrüßt und verwöhnt. Man spürt die Zeit, die sich die Crew für ihre Gäste nimmt.

Auf nach Santorini, eine meiner Lieblingsinseln, von der man vom Schiff aus, einen traumhaften Blick hat, da alle Kreuzfahrtschiffe auf Reede liegen, da es keinen Pier dort gibt. Leider ist man dort als Schiff nie allein. Wir hatten „Glück“, da es nur vier Schiffe mit einer gegoogelten Kapazität von ca. 10.000 Passagieren waren. Die Schlangen an der Seilbahn, die bequem nach oben führt, sind lang, sehr lang. Oben angekommen, ist es nur traumhaft; der Blick und das Ambiente.

Der letzte Hafen auf der Reise war Kreta, und für meine Geschichte eine wunderbare Klammer, um die Silver Ray erneut einzubinden und ein paar Worte zu dem großen Infinity Pool zu sagen. Auch hier ist genügend Platz und eine schöne Bar mit Signature Drinks, z.B. den berühmten Painkiller der Soggy Dollar Bar auf der Karibikinsel Jost van Dyke. Wenn man eine Kategorie „Schönster Pool an Bord“ vergeben würde, dieser würde mit Abstand gewinnen. Vielleicht auch wehmütig, weil am nächsten Tag in Athen das Ende dieser Reise war, stellten wir uns die Frage: „Warum nicht einen Relax Day an Bord machen?“ „Yes, we can“. Da bei SILVERSEA Food & Beverage (fast) alles inkludiert ist, habe ich keinen Cent darüber hinaus bezahlt. Eine neue „Wow“ Erfahrung nach über 30 Kreuzfahrten.

Aus einer Märchenwelt dann zurück in das wirkliche Leben. Das Schlaraffenland und den Butler hätte ich gern mitgenommen.

www.silversea.com

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