Seit 50 Jahren prägt der Berliner Fernsehturm die Silhouette der Hauptstadt wie kein anderes Gebäude. Mit rund 1,2 Millionen Besuchern pro Jahr zählt der Berliner Fernsehturm zu einer der beliebtesten touristischen Attraktionen der Stadt.
Das war auch am 3. Oktober 2019, 50 Jahre nach der feierlichen Eröffnung des Turms, wieder spürbar. Am Tag der deutschen Einheit kamen Berliner und Besucher gleichermaßen zahlreich in den Turm, um mit dem Team des Berliner Fernsehturms den Geburtstag des weltweit bekannten Wahrzeichens zu feiern. Sie wurden vom beliebten Maskottchen Turmi begrüßt und fuhren dann, ausgestattet mit einer der an die Original-Tickets von 1969 angelehnten Eintrittskarten, auf die Aussichtsetage oder ins Drehrestaurant Sphere.
Aber wie kam es eigentlich zum Bau des Berliner Fernsehturms und wie sah er zur Eröffnung und in den Folgejahren aus? Aufmerksame Besucher fanden auf ihrem Weg zum höchsten Punkt Berlins eine Antwort auf diese Fragen. So waren historische TV-Aufnahmen von der Eröffnung auf den Bildschirmen zu sehen und eine Bildershow illustrierte den Wandel von Eingangshalle, Aussichtsetage und Restaurant als Zeitreise durch fünf Jahrzehnte. Bei der Europäischen Rundfunkkonferenz in Stockholm 1952, die für die Koordinierung der Frequenzwellen in Europa zuständig war, wurden der DDR nur zwei Fernsehfrequenzbereiche zugestanden. Für eine vollständige Abdeckung des Berliner Stadtgebietes wurde somit ein leistungsstarker Großsender mit höchstmöglichem Standort gebraucht. Deshalb entstand die Idee, ein Grundstück in den Berliner Müggelbergen zu bebauen, der höchsten Erhebung im Berliner Umland. Baustart war im Jahr 1954. Da der 130 m hohe Turm zu nahe an der Einflugschneise des Flughafens Schönefeld liegen würde, stoppte man den Bau zwei Jahre später. 1964 nahm das Projekt wieder Fahrt auf. Neben dem sachlichen Zweck der optimalen Rundfunkversorgung rückte die Rolle des Turms als neues Wahrzeichen immer mehr in den Vordergrund. Deshalb war auch ein zentraler Standort gefordert. Die neue geplante Höhe von 360 m stellte besondere Anforderungen an den Untergrund. Diese waren am Alexanderplatz erfüllt. Baubeginn des Berliner Fernsehturms war im Jahr 1965. Dabei wurden 7.900 Kubikmeter Beton, 1.650 Tonnen Rundstahl, 300 Tonnen Spannstahl und 1.500 Tonnen Profilstahl verwendet. Die Turmkugel hat einen Durchmesser von 32 m, ein Volumen von rund 17.000 Kubikmetern und wiegt 4.800 Tonnen. Die feierliche Eröffnung fand am 3. Oktober 1969 mit geladenen Gästen statt. Für die Öffentlichkeit ist der Turm seit dem 7. Oktober 1969 zugänglich. 2019 wurde die 60-Millionen-Besucher-Grenze geknackt.