Seit dem 1. September verfügt das Evangelische Krankenhaus Hubertus über eine eigene Fachabteilung für Kardiologie.
Unter modernsten Bedingungen arbeitet ein Team hoch spezialisierter Kardiologen unter Anwendung neuester Behandlungsmethoden und -techniken. „Je sorgfältiger die Diagnostik, desto erfolgreicher die Therapie“, ist der Leitgedanke der Mediziner, die von ihren Patienten nicht nur wegen ihres Könnens, sondern auch für ihre warmherzige Zuwendung geschätzt werden. Wir trafen die 3 Ärzte zum Gespräch.
Welche Herzkrankheiten werden in der neuen Kardiologie-Abteilung behandelt? Zu uns kommen überwiegend Patienten mit Beschwerden wie Herzstolpern, Herzrasen, Luftnot oder Brustschmerzen. Auch Schwindelattacken oder kurzzeitige Bewusstlosigkeiten gehören dazu. Hier in der Klinik stehen uns hochmoderne Untersuchungsverfahren zur Verfügung, mit denen wir die Ursache für die Beschwerden herausfinden und dann die für den Patienten geeignetste Therapie auswählen.
Das klingt nach einem ganz „normalen“ Krankenhaus. Ist es aber nicht. Das Hubertus-Krankenhaus hat seit einigen Jahren eine überregional bekannte Abteilung für Gefäßerkrankungen. Herz- und Gefäßerkrankungen ergänzen sich auf hervorragende Weise. Sie gehören praktisch zusammen. Medizinische Spezialgebiete benötigen Untersuchungstechniken von höchster Präzision, deren Anwendung durch den Arzt eine intensive Ausbildung und langjährige Erfahrung zur Voraussetzung hat. Dazu gehört z.B. die Verödung von Herzrhythmusstörungen oder die Implantation von Spezialschrittmacher gegen die Herzschwäche ebenso wie die Reparatur erkrankter Herzklappen. Mit PD Dr. med. Michael Laule, Oberarzt im Charité Centrum für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin, haben wir einen Experten für die koronare Herzerkrankung und die kathetergestützte, minimalinvasive Behandlung von Herzklappenerkrankungen im Team, der deutschlandweit einer der erfahrensten Ärzte mit diesen Techniken ist.
Eine der häufigsten Erkrankungen sind Herzrhythmusstörungen. PD Dr. med. Leif-Hendrik Boldt ist ein ausgewiesener Spezialist … … dessen Können im Bereich der interventionellen Rhythmologie überregional gefragt ist. Er ist ein Meister der minimalinvasiven Verödung von Herzzellen, die aus dem Takt geraten sind. Insbesondere das lästige Vorhofflimmern wird durch unterschiedliche Verödungsverfahren effektiv beseitigt.
Wie ist die technische Ausstattung der Abteilung? Wir verfügen über ein neu errichtetes, hochmodernes Herzkatheterlabor (sog. Hybrid-OP), in dem alle Herzkatheter sowie minimal-invasive Therapieverfahren zur Anwendung kommen. Darüber hinaus sind alle drei Kardiologen der Herzmedizin. Berlin in der universitären Wissenschaft und Forschung tätig. Hierdurch ist eine Patientenbehandlung nach aktuellstem Standard sowie auf höchstem medizinischem Niveau gewährleistet.
Die Kardiologie entwickelt sich rasant. Ist das nur der Eindruck des Beobachters? Nein. Es gibt nirgends in der Medizin so viel Versorgungsforschung, die unmittelbar dem Patienten zugute kommt wie in der Kardiologie. Ein Fachgebiet, das seine Methoden und Techniken stets auf den Prüfstand stellt. Aus diesem kritisch hinterfragenden Ansatz hat sich enorm viel Neues entwickelt: Herzkatheter mit Ballonaufdehnung, Stents, die Transkatheter- Aortenklappen-Implantation (TAVI), die Weiterentwicklung der Defibrillatoren sowie die Entwicklung spezieller Herzschrittmacher, die eine Herzschwäche behandeln. Dieser technologische Fortschritt in der Herzmedizin hat wesentlich zur verbesserten Lebenserwartung der Menschen geführt. Verstarb früher ein Patient mit Herzrhythmusstörungen mit etwa 65 Jahren, bestehen heute gute Aussichten, bei hoher Lebensqualität das 85. Lebensjahr zu erreichen.
Wir alle wissen, dass wir durch Ernährung und Sport unsere Herzgesundheit erhalten können. Was aber, wenn die Familiengeschichte erzählt: Vater Herzinfarkt, Mutter Schlaganfall, Bruder Bypass-operiert? Gerade dann ist durch Umstellen der Ernährung und besonders intensive sportliche Tätigkeiten viel zu erreichen.
Mediziner messen die Qualität ihrer Arbeit an definierten Faktoren und allgemeinen prozentualen Verbesserungen. Für den Patienten ist aber stets das eigene Schicksal entscheidend. Für uns gehören deshalb die medizinische Qualität unserer Arbeit einerseits sowie die persönliche Zuwendung zum Patienten andererseits zusammen. Wir nehmen uns viel Zeit für das Gespräch mit dem Patienten. Ärzte, Schwestern und Pfleger arbeiten dafür, dass es dem Patienten gut geht. Empathie bedeutet für uns als erfahrene Mediziner, dass wir auch Fragen des Patienten beantworten, die er sich nicht zu stellen traut – und es braucht auch verrückte Ideen: Viele Eingriffe werden ja ohne Narkose vorgenommen. Also haben wir uns irgendwann überlegt, dabei unseren Patienten klassische Musik anzubieten. Selbst eingefleischte Rockfans bestätigen – Bach und Mozart wirken besonders entspannend.