Berlin im Kunstfieber

Anan Fries, [Posthuman Wombs], 2023, still I VR KUNSTPREIS der DKB in Kooperation mit CAA Berlin 2023, © Anan Fries

Museen, Kunstinstitutionen, Privatsammlungen und Projekträume – sie alle zeigten sich zur zwölften Ausgabe der Berlin Art Week vom 13. bis zum 17. September wieder von ihrer kreativsten, innovativsten und manchmal auch provokativsten Seite.

Die wichtigste Woche im Kunstjahr startete dabei mit einer fulminanten Eröffnung, auf die die Fotografie-Szene in Berlin schon lange hin gefiebert hatte.  Nach Stockholm, Tallinn und New York eröffnete das Fotografiska am 14. September nun auch in Berlin und das mit Livemusik und DJ-Sets mitten in den neuen Ausstellungsräumen. Dabei gab es schonmal einen Einblick in die drei temporären Ausstellungen, die bis Dezember und Januar im Fotografiska Berlin zu sehen sind. Whiteface von Candice Breitz ist ein kraftvoller Kommentar zu Fragen von race, Repräsentation und performativer Identität. Die Gruppenausstellung NUDE ist eine internationale Produktion von Fotografiska mit 30 Künstlerinnen aus 20 verschiedenen Ländern, deren Arbeiten über traditionelle Konzepte um den Themenschwerpunkt Body Politics kreisen und die dritte Eröffnungsausstellung ist ein neues Werk der renommierten Multimedia-Künstlerin, Autorin und Performerin Juliana Huxtable. 

Ein weiteres Highlight der Berlin Art Week war die Kunstmesse „Positions Art Fair“, die dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feierte.  Vier Tage lang stellten in den Hallen des ehemaligen Flughafens Tempelhof wieder 100 ausgewählte Galerien aus 20 Ländern, zeitgenössische und moderne Kunst aus. Wie in den letzten Jahren bereicherten dabei eine Vielzahl von Sonderausstellungen die Messe, dabei konnten die neusten modischen Kreationen auf der Fashion Positions und die Werke von 25 Nachwuchskünstler*innen auf der Academy Positions begutachtet werden. 

Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr auch das Thema Digitalisierung vermehrt in den Fokus des Festivalprogramms gerückt. So zeigt das Haus am Lützowplatz in der Ausstellung Unleashed Utopias, Werke verschiedener Künstler*innen, die mit Hilfe des Mediums Virtual Reality und ortspezifischen Rauminstallationen begehbare, immersiv-erlebbare Utopien geschaffen haben. Sie spekulieren kritisch über künstliche Intelligenz, 3D-Scanning, Animationstechniken, Forschung in naturwissenschaftlichen Bereichen oder das Metaverse. Noch bis zum 9. November können die entfesselten und zu Kunst gewordenen Utopien der Künstler*innen im Haus am Lützowplatz von dem Besucher*innen erlebt werden.

Und obwohl die Veranstaltungen der Berlin Art Week sich wie jedes Jahr wieder quer über die gesamte Hauptstadt erstreckten, präsentierte sich der „BAW Garten“ bereits zum dritten Mal als zentraler Festivaltreffpunkt, der diesmal in der Neuen Nationalgalerie gastierte. Fünf Tage lang konnten hier kunstbegeisterte und –neugierige zusammenkommen: Von Performances über Workshops zum Mitmachen bis hin zu Drinks zum Feierabend oder einer Stärkung zwischendurch; das täglich wechselnde Programm im BAW Garten lud während der gesamten Festivalwoche die Besucher*innen umsonst und an der frischen Luft dazu ein, das vielfältige Programm der Berlin Art Week zu entdecken.

www.berlinartweek.de

Secured By miniOrange