Wie ein idealer Brandenburg-Sommer-Erlebnis-Tag aussieht? Wir waren auf der Draisinenstrecke zwischen Zossen und Sperenberg unterwegs und haben eine Tour zusammengestellt, bei der die Gäste auf der seit 1998 stillgelegten Eisenbahnverbindung nicht nur frohgelaunt in die Pedalen treten, sondern in den historischen Bahnhöfen gut und abwechslungsreich speisen können. So ein Angebot gibt es in dieser Form kein zweites Mal für Draisinenfahrer in Deutschland.
Los geht es zwischen 9 und 11 Uhr am Bahnhof Zossen. Hier stehen die Fahrraddraisinen schon abfahrtbereit und nach einer kurzen Einweisung können bis zu vier Personen auf einem Fahrzeug Platz nehmen. Zwei davon dürfen das Gerät mit ihrer Beinkraft in Bewegung setzen, während es sich zwei Mitfahrer auf der Rückbank bequem machen. Da Kinder natürlich auch einmal aktiv werden wollen, ist die Konstruktion extra auf sie abgestimmt worden. Ab einer Körpergröße von 1,30 Metern erreichen die Füße die Pedale. Außerdem stehen kleine Handhebeldraisinen für 4 bis 8 Personen und große Handhebeldraisine für 10 bis 14 Mitfahrer zur Auswahl. Nach fünf Kilometern treffen die Draisinen im Bahnhof Mellensee ein, von dem es nur noch ein Katzensprung bis zum Bahnhof Rehagen ist. Nach einer zwischen 50 und 60 Minuten dauernden Fahrt haben sich die Ausflügler hier ein Mittagessen verdient. Familie Boyer wartet im denkmalgeschützten Bahnhof mit einer original französischen Küche auf die Gäste.
Im nächsten Bahnhof in Sperenberg dominiert holländisches Flair. Das Ehepaar Spruit hat hier eine Bildhauerwerkstatt eingerichtet und bietet nicht nur Einblicke in die Kunst des Bildhauens, sondern ermöglicht den Draisinefahrern selbst aktiv zu werden. Ein zweistündiger Schnupper-Workshop oder auch ein ganztägiger Bildhauerkurs kann während eines Ausflugs mit der Draisine gebucht werden. Für das leibliche Wohl wird mit landestypischen Kuchenspezialitäten oder einer original holländischen Brotzeit gesorgt. Nach dem Schnupper-Workshop bleibt sogar noch Zeit für einen Abstecher in die Sperenberger Gipsbrüche. Berühme Bauten wie das Schloss Sanssouci, das Kloster Zinna oder der Bergrfried von Luckenwalde waren einst auch aus Sperenberger Gips gebaut worden. Seit der Stilllegung der Brüche 1954 hat sich daraus eine reizvolle Landschaft mit kleinen Seen gebildet. Ab 15.30 Uhr geht es mit den Draisinen wieder zurück nach Zossen. Spätestens um 18 Uhr sollten alle Gäste vom Ausflug zurückgekehrt sein. Im historischen Bahnhof Zossen lohnt sich die Einkehr im italienischen Restaurant „Gourmetstation“. Dort lässt sich der erlebnisreiche Tag prima ausklingen. Neben den Ganztagestouren mit der Fahrraddraisine bietet die Erlebnisbahn von April bis Oktober zahlreiche weitere Touren an. Jeweils vor- und nachmittags starten die Schnuppertouren mit der keinen Hebeldraisine oder der Fahrraddraisine von Zossen nach Mellensee und zurück. Bei der Ich-will-Alles-Tour kommen neben der kleinen Hebeldraisine auch Konferenzfahrräder und Hydrobikes zum Einsatz. Die großen Hebeldraisinen laden Gruppen ab 10 Personen zu einer Tour von Mellensee zum Strandbad Sperenberg ein. Aber auch während der Wintermonate stehen Adventsfahrten mit der Hebeldraisine inklusive Baumschlagen sowie Wintermärchentouren einschließlich Lagerfeuer, Fackelwanderung und Gänsebratenessen auf dem Programm der Erlebnisbahn.
Für alle Touren wird eine Voranmeldung empfohlen.
www.erlebnisbahn.de Tel.: 03377 / 33 00 850 www.bahnhof-rehagen.de Tel.: 0163 / 851 03 27 www.bildhaukurse.de Tel.: 033703 / 15 96 76 Gourmetstation in Zossen: Tel.: 0178 / 15 36 747