Diplomatisches Parkett

Fotos: Frank Schüttig

Rund 160 Botschaften gibt es in Berlin. Die Diplomaten aus aller Welt schreiben nicht nur Berichte, sondern feiern auch gern. Präsentieren ihr Land dabei kulinarisch und kulturell von seiner besten Seite. Doch die glanzvollen Festivitäten in Botschaften, Residenzen und 5-Sterne-Hotels sind leider
nur geladenen Gäste zugänglich. Wir nehmen Sie mit!

Indonesien

Indonesiens bisheriger Botschafter in Berlin, Arif Havas Oegroseno, und seine Gattin Sartika Oegroseno luden zum 79. Jahrestag der Unabhängigkeit der Inselrepublik in die neu errichtete Botschaft des Landes in der Tiergartenstraße (neben der Botschaft Japans) ein. Nur wenige Tage zuvor war der Botschafter zum neuen indonesischen Vize-Außenminister ernannt worden. Deshalb war Oegroseno beim festlichen Abendempfang im neuen Gebäude in Berlin per Video aus Jakarta zugeschaltet. Das Personal der Botschaft arbeitet bisher noch im alten Quartier in der Lehrter Straße nahe am Hauptbahnhof. Der Umzug in die vom Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner projektierte neue Botschaft im Tiergartenviertel steht bevor.

Sambia

Botschafterin Winnie Natala Chibesakunda (Foto) bat zu einem Empfang ins Hotel H10 nahe am Kurfürstendamm, um das 60-jährige Jubiläum der Unabhängigkeit und zugleich den 100. Geburtstag des ersten sambischen Präsidenten, Kenneth Kaunda, zu feiern. „Heute ist unser Tag“, freute sich die Botschafterin in ihrer Grußrede. Sie würdigte die Verdienste von Kaunda, der Sambia, das frühere Nordrhodesien, 1964 in die Unabhängigkeit von Großbritannien geführt hatte. Danach amtierte er bis 1991 als erster Präsident des Binnenlandes im südlichen Afrika, das nach dem Fluss Sambesi benannt ist und per Verfassung das Christentum zur Staatsreligion bestimmt hat. Für Sambia sei mit der Unabhängigkeit ein Traum in Erfüllung gegangen, unterstrich die Botschafterin.

Polen

Polens Geschäftsträger und künftiger Botschafter in Berlin, Jan Tombiński (am Rednerpult), und seine Frau Agnieszka luden zu einem Festkonzert ein, um den Tag der polnischen Unabhängigkeit zu feiern. In seiner auf Polnisch und Deutsch vorgetragenen Festrede erinnerte Tombiński an den 11. November 1918, den Tag, an dem Polen seine Unabhängigkeit zurückgewann. Doch erst seit der Abwahl des Kommunismus am 4. Januar 1989 sei Polen ein wirklich souveränes Land, betonte der Geschäftsträger. „Unabhängigkeit, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit sind die drei wichtigsten Säulen unserer Demokratie.“ Anschließend spielte der polnische Pianist Pawel Kowalski in einem mitreißenden Klavierkonzert Werke von Paderewski, Chopin und anderen polnischen Komponisten. Die Gäste dankten ihm mit langanhaltendem Beifall.

Oman

Die Botschafterin des Sultanats Oman, Maitha Saif Al Mahrouqi (Foto), gab einen Empfang im JW Marriott Hotel in der Stauffenbergstraße, um den Nationaltag ihres Landes zu feiern. Ein Film führte den Gästen, darunter der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterović, nicht nur die landschaftlichen Schönheiten des Sultanats, sondern auch sein wirtschaftliches Potenzial vor Augen. Die Beziehungen zwischen Oman und Deutschland seien geprägt von gegenseitigem Respekt, hob die Missionschefin hervor. Das habe auch der offizielle Besuch von Sultan Haitham ibn Tariq im Juli 2022 deutlich gemacht. Ihr selbst sei Deutschland bereits zur zweiten Heimat geworden, verriet die Botschafterin. Omans Nationaltag am 18. November ist der Geburtstag von Sultan Qabus bin Said, der 2020 verstorben war.

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