Als Tanja Bülter im Oktober 2020 die Diagnose Brustkrebs erhielt, war sie geschockt. Doch durch Informieren und planvolles Handeln erwuchs ein Gefühl neuer Stärke.
„Dann eben Anders“ (DEA) ist nicht nur der Titel des Selbsthilfe-TV-Formates des Potsdamer Selbsthilfezentrums SEKIZ e. V., sondern kann auch als Strategieansatz von Tanja Bülter gelten, den Krebs zu überwinden. Denn die RTL-Moderatorin erkannte schnell für sich, dass es besser ist, mit der Erkrankung ganz offen umzugehen.
„Der Aktionismus hat mich aus dem Loch rausgeholt“, bekennt Tanja Bülter im Gespräch mit Nadine-Claire Geldener, der Moderatorin des Selbsthilfe-Talks. Was kann ich aktiv machen? Was kann ich anders machen? Und was kann ich tun, um meine Weiblichkeit zu erhalten? Das waren Fragen, auf die Tanja Bülter Antworten fand. So hat sie alternative Methoden ausprobiert sowohl im Bereich der Ernährung als auch im Bereich der Bioresonanz. Darüber hinaus hat die Berlinerin Meditation und Yoga für sich entdeckt. Dabei hätte sie insbesondere gelernt, dass es wichtiger ist, jeden Tag kleine kurze Übungen in den Alltag einzubauen, als alle zwei Wochen eine größere. Auch Bewegung stand auf dem Programm der Heilung, weshalb sie mit Hund und Kindern regelmäßig im Wald spazieren ging. „Das erdet“, berichtet Tanja Bülter von ihren Walderlebnissen. Jedes Mal sei sie sehr entspannt zurückgekehrt. Besonders stolz erzählt die Moderatorin von der Kunst, ihre langen blonden Haare während der Chemo nicht verloren zu haben. Bei ihren Studien hatte sie entdeckt, dass eine Kühlkappe die Lösung sein könnte. Und es war die Lösung: die Haare fielen fast gar nicht aus, was ihr Selbstwertgefühl extrem stärkte.
Das Gesprächsformat, das von der Techniker Krankenkasse unterstützt wird, feierte mit dieser Sendung seinen 4. Geburtstag. „Wir wollen zeigen, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, über schwierige Themen zu sprechen, sondern eine Stärke“, erklärt Nadine-Claire Geldener den Hintergrund des Selbsthilfe-Talks. Viele Prominente in problematischen Lebenssituationen waren bereits zu Gast und berichteten, wie sie ihren ganz eigenen Weg gefunden haben, um wieder zurück ins Leben zu finden. Beispielsweise erzählte der Schauspieler Hardy Krüger jr. von seiner Alkoholsucht, Gregor Gysi (Die Linke) berichtete von Kindheits-, Krankheits- und Alterserfahrungen und die Komikerin Ilka Bessin von Mobbing in der Schule und anderen schwierigen Lebenssituationen. Allen gemeinsam war, dass sie erkannt hatten: „Jammern hilft nicht, Du mußt etwas tun.“ Und das kann eben auch mal ganz anders sein.