Am 3. November wurde der Estrel Tower der Öffentlichkeit präsentiert. Im Beisein von Franziska Giffey, designierte Regierende Bürgermeisterin von Berlin, und Martin Hikel, Bürgermeister von Neukölln, stellten die Bauherren Ekkehard und Maxim Streletzki sowie die Architekten Regine Leibinger und Frank Barkow das Megaprojekt
an der Sonnenallee vor. Mit 176 Meter Höhe wird der Tower Berlins höchstes Hochhaus und Deutschlands höchstes Hotel – ein einzigartiges Projekt mit Leuchtturmfunktion für die gesamte Branche.
Nach zehn Jahren Planungszeit wird nun für Ekkehard Streletzki eine große Vision endlich Wirklichkeit. „Es hat, wie auch schon beim Bau des Estrel, alles mit einer Skizze auf einer Serviette angefangen“, verriet er bei der Präsentation. Noch kann man nur erahnen, dass hier Ende 2024 der Estrel Tower entsteht, der durch einen Tunnel nahtlos an das bestehende Estrel Berlin angebunden wird. Das gesamte Investitionsvolumen ohne Grundstück liegt bei 260 Millionen Euro. Geplant sind insgesamt 45 Etagen mit einer 77.500 qm Bruttogrundfläche, 525 Hotelzimmer und Serviced Apartments, 9.000 qm modernste Büro- und Co-Working-Fläche, ein 2.000 qm großer Veranstaltungsbereich im Sockel des Towers sowie eine ganze Etage für Wellness und Fitness. Das Herzstück wird das lichtdurchflutete, begrünte öffentliche Atrium sein, in dem neben einer lokalen Bäckerei eine Galerie und ein Inkubator für Start-ups vorgesehen ist. Abgerundet soll das Konzept durch einen öffentlich zugänglichen Park und Recreation Area am Ufer des Neuköllner Schifffahrtskanals werden. Auch ein Spielplatz ist geplant. Dass der Tower als mixed-use-Gebäude konzipiert wurde, resultiert auch aus der Coronazeit: „Wir haben uns in den letzten zwei Jahren viele Gedanken darüber gemacht, wie Meet-ings und Events in der Zukunft aussehen werden. Wir glauben fest daran, dass menschliche Begegnungen nicht zu ersetzen sind – und dass wir besser sein müssen als die gängigen Konzepte“, erklärte Maxim Streletzki, für den auch der persönliche Austausch zwischen Besuchern und Bewohnern des Towers im Mittelpunkt steht. „Indem wir das Gebäude mit verschiedensten Nutzungen beleben, glauben wir, dass so besonders spannende Erlebnisse und inspirierende Begegnungen geschaffen werden.“
In der 41. und 42. Etage befinden sich zukünftig Meeting und Private Dining-Rooms, in der 43. und 44. Etage ein „Farm to Table“-Restaurant, das die Produkte ohne Zwischenhändler direkt vom Erzeuger bezieht. Hierfür wurde sogar ein alter Bauernhof in Brandenburg erworben, der künftig einen Großteil der Nahrungsmittel liefern soll. „Somit sind wir selbst in Kontrolle und wissen ganz genau, woher die Produkte auf den Teller kommen. Frischer und transparenter geht es nicht“, erklärte Maxim Streletzki. Weiteres Highlight ist die Sky Bar im obersten Stockwerk, die mit Außenterrasse einen einzigartigen Blick auf Berlin bietet. Diese oberen vier Etagen sind auch als flexible Eventfläche vorgesehen und bieten die höchste und außergewöhnlichste Eventlocation Deutschlands.
Das Tor zur Stadt
„Der Estrel Tower ist eine große Chance und ein großes Geschenk für Berlin“, sagte Franziska Giffey, die das Projekt u.a. als ehemalige Bürgermeisterin von Neukölln seit zehn Jahren begleitet. „Wir wollen den Neustart für die Hauptstadt, das muss auch ausstrahlen auf das Gesicht der Stadt. Und das hier wird ein Teil des Gesichts von Berlin.“ Auch Giffeys Nachfolger Martin Hikel fand viele positive Worte: „Es macht mich als Bürgermeister von Neukölln sehr stolz, dass der Tower in meinem Bezirk steht und dieses Areal zu einem neuen Zentrum wird.“
Das für die Familie Streletzki wichtige Thema Nachhaltigkeit ist von Anfang an in die Planungen des Estrel Towers mit eingeflossen. So haben die Architekten Barkow Leibinger eine Fassade mit Finnen entworfen, die speziell an die Sonneneinstrahlungen vor Ort angepasst wurden, damit sich die Räume im Tower während des Sommers weniger aufheizen. Neben begrünten Dächern inklusive Photovoltaikanlagen kommt ein innovatives CO2 sparendes Energiekonzept, das in Kooperation mit E.ON Business Solutions und der RTWH Aachen entwickelt wurde, zum Einsatz. Für Maxim Streletzki ein Meilenstein: „Wir planen ein Energieversorgungskonzept mit Hilfe von Wasserstoff. Wenn das alles so funktioniert, wie das Forschungsteam und wir es uns vorstellen, könnte das als Blaupause für andere Projekte dienen.“ Für den Innenausbau werden regionale Hölzer und recycelte Materialien verwendet, über die Hälfte der Stellflächen des Parkhauses sind für Fahrräder vorgesehen und auf dem Außengelände bieten Wildblumenwiesen wertvolle Biotope zum Schutz der Artenvielfalt. Das Bauwerk selbst strebt die Zertifizierung mit LEED® Gold (Leadership in Energy and Environmental Design) an.