Von Pastell bis zum leuchtenden Gelb, vom Minimalismus bis zur Aktfotografie – wo immer in Berlin Sie sind: Ein Museum oder eine Galerie ist nicht weit: vier Ausstellungen, die Sie in die Welt der Farben, Formen und Fotografie entführen!
Hamburger Bahnhof
Local Histories
Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, der Sammlung der Nationalgalerie und Leihgaben
Die Ausstellung „Local Histories“ spürt Beziehungen und Bedingungen nach, unter denen zentrale Werke der Sammlungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden. Welche Kunst war prägend für Donald Judd, den Mitbegründer des Minimalismus? Was verbindet die Maler Konrad Lueg, Sigmar Polke und Gerhard Richter? Welche Galerien haben die Konzeptkünstler Bruce Nauman oder Jenny Holzer in ihren frühen Karrierephasen unterstützt?
Mitunter ungewöhnliche Werk-Aufstellungen liefern Momentaufnahmen aus dem New York und Düsseldorf der 1960er- und 1970er-Jahre, dem Köln der 1980er-, dem Berlin und Los Angeles der 1990er-Jahre. Bis zum 29.09.2019; www.smb.museum.de
Helmut Newton Stiftung
helmut newton. sumo
mark arbeit. george holz. just loomis
three boys from pasadena
Ein legendäres Fotobuch, eine private Fotosammlung und drei ehemalige Assistenten: Das sind die Zutaten für die Ausstellung, die am 6. Juni 2019 eröffnet wird. 1999, vor zwanzig Jahren, veröffentlichte der TASCHEN-Verlag sein erstes monumentales Kunstbuch, das wohl spektakulärste und teuerste Fotobuchprojekt aller Zeiten: Hemut Newton‘s SUMO. Es kam in einem ungewöhnlichen Format auf den Markt: 70×50 cm, in einer Auflage von 10.000 Stück, alle von Helmut Newton persönlich signiert. Die Berliner Schau zeigt unter anderem Newtons berühmte Big Nudes, viele Modebilder und Porträts von bekannten Schauspielerinnen oder Künstlern, darunter Liz Taylor, Salvador Dalí oder Andy Warhol.
Ergänzt wird die SUMO-Ausstellung durch die erweiterte Präsentation der „Three boys from Pasadena“: Die ehemaligen Assistenten Newtons – Mark Arbeit, George Holz und Just Loomis –können auf ein inzwischen umfangreiches eigenes OEvre verweisen.
Erstmals wird zudem die exquisite private Fotosammlung von Helmut und Jane Newton gezeigt: Porträts, Modefotografien, Landschaftsaufnahmen – Werke der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. 7. Juni bis 10. November 2019
Die aktuelle Ausstellung – Saul Leiter. David Lynch. Helmut Newton: Nudes – ist noch bis zum 19. Mai 2019 zu sehen. www.helmut-newton.de
Galerie Lange
Der Farbe die Form
Den Farben eine Bestimmung zu geben – ihre Reduktion und ihre bewusste Funktion im Innenraum – hatte DAS BAUHAUS zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts auf neue Weise formuliert. Bis in die Gegenwart hinein wirkt das Prinzip, mit einer konkreten Form die Wirkung von Farben zu kanalisieren. Auch die in dieser Ausstellung vertretenen Künstler lassen in ganz unterschiedlichen Formen die Farben wirken: Karl Anton lotet über den Punkt die Möglichkeiten der Malerei aus. Rolf Schmidt (1929–1989) versieht die Farben mit Eigenschaften: das Blau stets statisch, das Rot dynamisch und Gelb verbindend – als Linie oder als Raumfläche. Und schließlich Detlef Olschewski: Großflächige Farbsegmente scheinen auf der Bildfläche zu schweben. Bis zum 16. Juni 2019; www.galerielange.com
Bröhan-Museum
Ilna Ewers-Wunderwald. Wiederentdeckung einer Jugendstil-Künstlerin
Ilna Ewers-Wunderwald (1875–1957) galt im Kunst-Zeitalter des Jugendstils als eine wahre Ikone. In den Zwanzigerjahren geriet sie in Vergessenheit. Damit teilte sie das Schicksal vieler Jugendstilkünstler, deren Werke nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr zeitgemäß erschienen. Dennoch malte sie stetig weiter und war auch noch in den 50er-Jahren unverkennbar mit dem Jugendstil verbunden. Literaturkennern ist sie auch heute noch als Ehefrau des skandalumwitterten Schriftstellers Hanns Heinz Ewers (1871–1943) bekannt, dessen Bücher sie illustrierte.
In der Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Philosophen, Autor und Ewers-Kenner Dr. Sven Brömsel entstand, werden sowohl ihre Arbeiten mit leuchtenden Pastellfarben als auch eine erst kürzlich entdeckte Serie von schwarz-weißen Federzeichnungen gezeigt. Diese entstanden nach einer besonders prägenden Indienreise, die das Ehepaar 1910 antrat. Das dort erfahrene Nebeneinander von „Schönheit und Grauen“, wie es im Reisebericht der Künstlerin heißt, verarbeitete sie in ihrer Kunst. Die ausgedehnten Fernreisen waren ihr stets eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Bis zum 16. Juni 2019; www.broehan-museum.de