//GESPONSERT – Wo zeigen sich die Einrichtungstrends von morgen als Erstes? Bei der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne in Köln, wo Trendsetter und kreative Newcomer die Innovationen des Jahres präsentieren und neue Impulse für den Möbelmarkt und die Verbraucher geben.
Die wichtigste Erkenntnis vorab: Es gibt keine grundlegenden Veränderungen gegenüber 2018 – im Gegenteil. Die Trends „Wohnlichkeit“ und „Gemütlichkeit“ werden durch die neuen Produktangebote und die Trends bei Farben und Material noch verstärkt. Der Grund: Das Zuhause wird immer wichtiger und wird als Heim, Rückzugsort und Treffpunkt mit Friends & Family sogar weiter ausgebaut. Der skandinavische Wohnstil kommt in diesen Zeiten gerade darum so gut an, weil er trotz moderner Formen mit seinen vielen Farben, natürlichen Materialien und geschmackvollen Deko-Ideen dem Traum vom wohnlichen Heim sehr nahekommt. Daneben gibt es aber auch eine neue Lust an poppigen Farben und Formen.
Wohnlicher Minimalismus!
Wenn ein Trend – wie aktuell das Thema Wohnlichkeit – sehr dominant ist, zeigt sich an anderer Stelle häufig ein Gegentrend: Es wird langsam wieder minimalistisch in unseren Wohnungen. Das bedeutet, dass wir die ganzen Deko- und Gebrauchsgegenstände außer Sicht räumen müssen. Dafür brauchen wir mehr Platz. Und weil wir es trotzdem „nett“ haben wollen, ist dieser Minimalismus nicht ganz konsequent. Die zunehmende Komplexität des Alltags weckt den Wunsch nach Überschaubarkeit und Ordnung in der Wohnung. Eine Kombination von pastelligen Grau-Tönen und Naturmaterialien (wie zum Beispiel Marmor) , dazu ein Bauhaus-Klassiker, ergänzt durch ein altes Möbelstück von der Oma und haptisch ansprechende Wohntextilien, macht den wohnlichen Minimalismus zur überzeugenden Alternative. Cool und kuschelig: ein vielversprechendes Duo.
Möbel mit Sucht-Faktor
Wenn wir uns mit Freunden vermehrt zu Hause treffen, muss die Einrichtung entsprechend ausgelegt werden. Stühle haben deshalb Hochkonjunktur. Das Esszimmer kommt wieder in Mode: mit vier oder sechs Stühlen an einem großen Tisch oder in Kombination mit einer schmalen, aber bequemen Sitzbank. Dabei wird der Tisch jedoch multifunktional genutzt: Hier werden Hausaufgaben gemacht, Spiele gespielt, E-Mails abgearbeitet, Familiengespräche geführt, hier wird gegessen und mit den Freunden das gemeinsam zubereitete Essen eingenommen. Ein anderer Lieblingsplatz, z. B. am Kaminofen, in der kleinen Privat- Bibliothek oder an der Terrassentür mit Blick auf den Garten, wird durch einen schönen Armlehnstuhl komplett. Entweder schlicht mit Holzlehnen, als samtiger Lounge-Sessel mit Gold-Applikationen oder als üppig gepolsterter Sessel mit viel Stoff: Das Solitärmöbel ist der Blickfang in jeder Wohnung und darf im Einrichtungs-ABC nicht fehlen. Generell sind bei allen Sitzmöbeln klassische Formen angesagt. Üppig gepolstert und modern gesteppt, in modernen Samt- oder Wollstoffen, wirkt Omas gute „Sofagarnitur“ auf einmal gediegen und frisch zugleich. Im Design erinnern Couches und Lounge-Sessel an die eleganten Möbel der klassischen Moderne genauso wie an die Cocktailformen der 50er- bis 60er- Jahre. In stylischen Wohnungen werden Sofas zunehmend „tiefergelegt“ oder für mehr Komfort und für ältere Bewohner hingegen „höher“ gesetzt. Noch nie waren Wohnlandschaften in so vielen Stilen zu haben und so individuell zu konfigurieren. Auch die modulare Sitzlandschaft kommt vereinzelt zurück. Ihr Vorteil ist die Kombinierbarkeit bzw. die Flexibilität durch unterschiedliche Elemente.
Das Comeback des Sideboards war schon im vergangenen Jahr abzusehen. 2019 legten zahlreiche Aussteller noch einen drauf: Hinter den aktuell gerne auch mal gemusterten (Schiebe-)Türen und Rolltüren aus edlen Hölzern kann so einiges verschwinden – und schon sieht es aufgeräumt aus. Zusätzlich bietet das Sideboard Flächen für Deko & mehr. Im Zuge dieser Entwicklung kommen nun auch wieder Vitrinen oder moderne Küchenschränke mit Glaseinsätzen zum Einsatz. Schließlich können wir dort Lieblingsstücke und Kultgegenstände besonders gut zur Schau stellen. Das Regal verliert ein wenig an Bedeutung – Bücher und CDs werden zunehmend digital konsumiert. Deshalb kommen die neuen Regale mit Türen, Boxen und Schubladen daher, damit es aufgeräumter ausschaut.
Das Potenzial zum neuen Superstar hat in diesem Jahr das Schlafzimmer. Hier löst sich die Grenze zum Wohnbereich zunehmend auf, ohne dass irgendwelche Wände fallen. Vielmehr könnte das Schlafzimmer als intimer Wohnbereich eine große Zukunft als Ruhezone, Yoga- Tempel, Leseraum, kreativer Arbeitsplatz oder anderweitig genutzter, individueller Rückzugsort haben.
Ein wichtiges Thema 2019 sind auch praktische Lösungen für kleinere Wohnungen wie kompakte Sofas, Sessel oder intelligente Regalsysteme. Wie können wir das Wohnen auf kleinem Raum optimieren? Die Lösung: Der Raum wird platzsparend optimiert. Bei den Möbeln wird also geklappt, geschoben und überall mit Mehrfachfunktionen jongliert. Außerdem kommen Sofas, Sessel, Beistelltische und Konsolen zierlich daher.