Vom Waschzuber zum Wellnesswohnzimmer mit Wanne

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Das Bad ist zwar immer noch ein Ort, an dem wir uns frisch machen, in Schale werfen oder bei einem heißen Schaumbad entspannen, aber es ist auch so viel mehr. Die „Nasszelle“ hat in den vergangenen Jahren eine Aufwertung erfahren und ist vom Funktionsraum zu einer lichtdurchfluteten, geräumigen Wohlfühloase geworden, in der man sich entspannen, ausruhen und die Seele mal richtig baumeln lassen kann.

Fast jeder Tag beginnt und endet mit einer wohltuenden Routine im Badezimmer. Doch die tägliche Reinigung und Hygiene macht gleich viel mehr Spaß und vertreibt den Morgenmuffel- Blues, wenn das Umfeld stimmt. Ein ansprechendes Ambiente zwischen Dusche, Wanne und Waschbecken hilft dabei, den anstehenden Aufgaben des Tages erfrischt entgegenzutreten und vor dem Zubettgehen zur Ruhe zu kommen. Ein entspannendes Schaumbad mit Kerzenschein, einem Glas Wein und einem guten Buch nach einer harten Arbeitswoche gehört ebenfalls für viele zu einem gelungenen Wochenende und macht so das Bad zu einem Ort der Erholung, an dem wir Musik hören und unter einem warmen, massierenden Duschstrahl und stimmungsvollen LED-Lichtern relaxen.

Foto: Villeroy & Boch AG

Schon die alten Römer schworen auf die belebende heilende Kraft des Wassers aus heißen Quellen. Das Privileg, das damals nur Adligen zustand, kann heute mit wenig Aufwand jeder für sich in Anspruch nehmen. Mittlerweile gibt es in vielen Haushalten eine Wellnessdusche oder eine hochwertige Wanne und Designerarmaturen. Aus der Branche ist zu hören, dass die Deutschen dem einstigen Stiefkind der Wohnung viel Aufmerksamkeit schenken und es mit immer mehr Aufwand ausstatten. Das reicht von der Regenbrause im Tropenstil über Champagner-Perleffekt in Whirlpools bis hin zu Hochdruckmassagen und Nebel in Duschkabinen. Dabei würden sich die Käufer auch gerne an den Wellnesshotels orientieren, die sie zuletzt besucht hätten – erklären die Experten für Badeinrichtungen. Beim Bau des Eigenheims wird der ehemaligen Nasszelle auch viel mehr Platz eingeräumt als früher, rund neun Quadratmeter, durchaus auch mehr, sind mittlerweile normal. Wer nicht diese Möglichkeit hat, versucht aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste herauszuholen. Meist kein Problem, denn die Hersteller haben auch für ein durchschnittlich sechs Quadratmeter kleines Bad viele Angebote, um sich einen schönen Rückzugsort zu schaffen. Dabei kommen stylische Multifunktionsduschkabinen in verschiedenen Größen und Ausführungen als Eck- oder Wandnischen-Einbau zum Einsatz. Ein Highlight sind dabei auch clevere „Wannenmöbel“. An einer Seite ist der Waschtisch, an der anderen Seite eine Badewanne mit Sitzbank daneben, die zugleich Stauraum bietet. Ein etwas erhöht angebrachtes Waschbecken und ein hängender Unterschrank ohne Bodenkontakt lassen übrigens ein kleines Bad automatisch größer aussehen.

Gestaltungsvielfalt pur

Foto: Schlueter-Systems

Generell kann man sagen, dass die Badezimmermöbel im Laufe der Zeit immer schicker geworden sind und sich teilweise nur noch durch kleine Details von der Möblierung im Wohnraum unterscheiden. Das hat auch damit zu tun, dass in vielen Häusern oder auch Lofts der Übergang zwischen den einzelnen Räumen immer fließender wird. Und so fungiert schon einmal ein schönes Regal oder ein Schrank als Raumteiler zwischen Schlafzimmer und Bad. Und eine gemütliche Mehrzweckbank, die nicht nur die Schmutzwäsche dezent verstaut oder als Beistelltisch dient, lädt zudem auf beiden Seiten eines Raumes zum Verweilen ein. So sitzen Paare beispielsweise dort und besprechen den Tag, während die lieben Kleinen in der Wanne plantschen. Auch kleine Nischen mit Kerzen, Laternen oder bunten Duftkerzen schmücken die „Nasszelle“, die jetzt eher ein erweitertes Zimmer mit Wasser ist. Dafür bieten die Hersteller eine riesige Auswahl an Schrank- und Zubehörsystemen in vielen Höhen, Breiten, Größen, Materialien und Farben an. Selbst zweifarbige Modelle sind schon zu haben. Dazu eine unglaubliche Bandbreite an Zubehör und Accessoires wie Handtuch- und Toilettenpapierrollenhalter, Seifenspender, Buchstützen für die Badewanne, Körbe, Aufbewahrungsdosen, Tiegel, Becher usw. Dekoration und Badmöbel haben mittlerweile nicht mehr nur die Aufgabe praktisch und funktionell zu sein, sondern sie müssen hübsch anzuschauen sein und sich ins Gesamtbild eingliedern.

Das Auge nach draußen

Waren noch in den 70er- und 80er-Jahren kleine Bäder ohne Fenster etwas ganz normales, gibt es jetzt mittlerweile fast keine Badezimmer mehr ohne natürliches Licht. Fenster sorgen für Helligkeit und Gemütlichkeit und lassen jeden Raum größer wirken. Ganz davon abgesehen, dass man nach einer besonders heißen Dusche so viel besser lüften kann als mit einer automatischen Abzugsvorrichtung. Bei der Wahl seines Fensters sollte man aber darauf achten, dass das Material auch für feuchte Räume geeignet ist. Die Experten raten deshalb zu Kunststoff mit einem Holzkern. Das trotzt der Feuchtigkeit, ist kratzfest und hält lange. Damit nicht der Nachbar beim Zähneputzen zuschaut, kann man entweder eine Milchglasscheibe einsetzen lassen oder eine Folie (gibt es im Baumarkt) zum Einsatz bringen. Möglich sind natürlich auch Jalousien und Rollos. Hier sollte man aber keine aus Stoff und Papier nehmen, weil das Material sonst irgendwann schimmelig wird. Besser sind beschichte Metall- oder Kunststoff-Jalousien, die beim Lüften am besten immer in eine waagegerechte Position gebracht werden sollten, dann können sie nämlich gut trocknen und kleben nicht zusammen. Zum Saubermachen reicht ein feuchtes Tuch. Und wenn die Sonne scheint, dienen sie gleich auch noch als Lichtschutz.

Foto: Schlueter-Systems

Stichwort Licht. Gab es noch vor ein paar Jahren eine große Deckenlampe, deren Licht uns nicht unbedingt bei einem Blick in den Spiegel schmeichelte, gibt es jetzt viel cleverere und wohltuendere Lichtlösungen. Deckenstrahler können je nach Stimmung gedimmt werden, Spiegelschränke verfügen über LEDLeuchten, die ein schönes warmes Licht abgeben. Oder man versteckt gleich alles unter einer schönen Holzdecke und setzt das Bad mit einzelnen zielgerichteten Spots in Szene. Ganz trendy sind Schubladen mit Lichtschranken oder kleine Vitrinen mit Innenbeleuchtung.

Damit das Bad nicht nur angenehm beleuchtet, sondern dazu auch noch kuschelig warm ist, kann man Heizkörper mit Zeitschaltern versehen, damit es morgens beim Aufstehen gleich angenehm warm ist. Das geht über das Thermostat oder auch über eine App auf dem Handy, mit der man die Heizung steuern kann. Immer beliebter werden auch Fußbodenheizungen, die den Vorteil haben, dass es keine störenden Heizkörper gibt und man trotzdem warme Füße hat. Allerdings hat man dann vielleicht auch das Problem, wohin man die Handtücher zum Trocknen aufhängt. Da kommen Infrarotheizungen ins Spiel, die ihre gespeicherte Wärme an den Raum abgeben und dadurch eine behagliche Wohlfühltemperatur und ein angenehmes Raumklima schaffen.

Die ultimative Relax-Zone

Foto: Schlueter-Systems

Die neuesten Multifunktionsduschen haben Systeme zur Rücken-, Nackenund Fußreflexzonenmassage. Wasser kommt dafür nicht nur von oben, sondern in verschiedenen Höhen von der Seite. Außerdem lassen sich manche Duschen in ein Dampfbad umwandeln. „Die medizinische und heilende Wirkung von Wasser wird bei den technischen Entwicklungen immer weiter zunehmen“ – so die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft. Wer will, kann das fließende Wasser beleuchten und sich so in der eigenen Dusche einer Licht- oder auch Aromatherapie unterziehen. Auch das Wasser in vielen Badewannen und Whirlpools kann in Farbe getaucht werden. Musik über Lautsprecher sorgt für Entspannung oder ist Begleitung zum Gesang unter der Dusche. Damit das Badezimmer noch mehr als Refugium für Entspannung dient, könnte man auch noch das I-Tüpfelchen mit dem Einbau eines Whirlpools oder einer Whirlwanne mit Massagedüsen draufsetzen.

Bei all diesen Annehmlichkeiten darf man aber auch nicht vergessen, dass damit der Wasser- und Energieverbrauch ganz schön in die Höhe getrieben wird. Zwar sollen neue Verwirbelungstechniken und die Zufuhr von Luft den Wasserverbrauch senken – wie die Vertreter der Branche versichern. Die Kritiker sind da eher skeptisch und der Meinung, dass Wellnessduschen wegen ihrer technischen Raffinessen nicht nur mehr Wasser, sondern zudem auch mehr Energie benötigen.

Zeitlose Eleganz

Klare Formen und natürliche Materialien geben im Wellness-Bad den Ton an. Weniger ist mehr. Klingt banal, erweist sich aber als richtig. Die Kunst liegt darin, dem Raum eine individuelle Atmosphäre zu geben, ohne ihn mit Möbeln und Details zu überfrachten. Dass sich beispielsweise Wasser und Holz nicht vertragen, ist ein Vorurteil, denn das Parkett aus harten Holzarten wie Eiche oder Nussbaum gibt nicht nur eine wohnliche Note, sondern hält auch der Feuchtigkeit stand. Auch tropische Hölzer wie Jatoba, Doussie, Merbau oder ölhaltiges Teak sind eine gute Wahl. Abwechslungsreiche Farben und Formen bei der Einrichtung und bei Tapeten sorgen für die perfekte Harmonie – so wirkt Rot anregend, Grün dagegen beruhigend. Bei kleinen Räumen sollte man helle Farben verwenden. Très chic und en vogue für das Retro-Bad sind matt-schwarze oder weiß verfugte Art-déco-Fliesen, die an die Pariser Metro erinnern und die Zeit der Belle Époque ins 21. Jahrhundert bringen. Wohingegen helle kleinformatige Fliesen Wärme und skandinavischen oder spanischen Lifestyle zaubern. Besonders edel dazu sehen Schränke aus dunklem Pinienholz aus. Zeitlos schön sind auch die Modelle vom Badexperten Villeroy & Boch, der gerne mit glänzenden Schwarz-Weiß-Kombinationen spielt und den aktuellen Retro-Chic mit modernen Annehmlichkeiten verbindet. Wichtig ist, dass man sich erholen kann und nicht von optischen Reizen überflutet wird. Dennoch muss man ja nicht auf Farben verzichten und Weiß, Beige und Grau kombinieren. Allerdings sind auch die aktuell angesagten Neon-Fliesen eines spanischen Herstellers nicht für jeden Geschmack.

Foto: epr/Nordholm

Wer Lust auf unkomplizierte und schnelle Veränderung im Badezimmer hat, sollte definitiv einen Blick auf Tapeten werfen. Mit ihren modernen Mustern und ausgefallenen Farbkombinationen sind vor allem Vliestapeten eine stilvolle Alternative zu Badezimmer-Fliesen. Nicht ohne Grund zählen sie zu den beliebtesten Tapetenarten, denn Vliestapeten sind nicht nur modern, sondern auch überaus praktisch. Sie sind sehr leicht in der Anwendung, denn sie lassen sich an der eingekleisterten Wand anbringen und auf Wunsch auch einfach wieder entfernen. Da sie sich weder im feuchten Zustand ausdehnen, noch im trockenen Zustand wieder zusammenziehen, eignen sich Vliestapeten ideal für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit. Tapeten können ungünstige Raumsituationen, wie Raumgröße oder Lichtverhältnisse, effektvoll optimieren. Gäste-WCs oder Mini- Bäder gewinnen vor allem durch helle, zarte Farben an erfrischender Optik. Tapeten in warmen Farbtönen und fließenden Mustern verwandeln geräumige Badezimmer in intime Rückzugsorte. Kombiniert mit einer farblich passenden Badezimmer-Einrichtung lässt sich so ein wundervolles Bad-Design mit Spa- Feeling kreieren. Das Deutsche Tapeten- Institut kann Ihnen dazu hilfreiche Tipps zur Gestaltung der individuellen Wohlfühloase geben.

Ein Blick in die Zukunft

Ein großes Thema, das auch auf die heutigen Bäder „überschwappt“, ist die Barrierefreiheit. Wer jetzt baut oder sein Bad umgestaltet, hat meist schon das Älterwerden im Blick. Deshalb – und weil es natürlich auch schick aussieht – entscheiden sich viele für eine bodenebene Dusche. Ein Vorteil, nicht nur im Alter, sondern auch z. B. bei Bein- oder Rückenverletzungen. Eine ebenerdige Dusche allein macht aber noch kein generationengerechtes Bad. Wichtig sind beispielsweise auch eine breite Tür, Haltegriffe, tiefe Armaturen und Lichtschalter. Investitionen, die sich später amortisieren, wenn man dann nicht teure Umrüstarbeiten finanzieren muss.

von Martina Reckermann

www.vdm.de

www.easy-pr.de

 

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