„Que sera, sera“, tönt aus dem Lautsprecher – und sofort erscheint vor dem inneren Auge Doris Day mit ihrer Erkennungsmelodie.
Diese darf natürlich in der aktuellen Produktion „Doris Day – Day by Day“ nicht fehlen. 60 Jahre alt wird dieser Evergreen aus dem Hitchcock-Thriller „Der Mann, der zuviel wusste“ in diesem Jahr.
Doris Day lebt nicht nur hochbetagt in Amerika, sondern sie lebt auch auf den Brettern des Schlosspark Theaters: Seit dem 11.9. spielt Angelika Milster ihre amerikanische Kollegin, immerhin mit fast gleicher Haarfarbe ist sie prädestiniert für die Rolle. „Außerdem sind wir beide tierlieb – und mögen Menschen“, meint Angelika Milster.
„Doris Day hat sich immer wieder an den eigenen Haaren aus den Problemen herausgezogen“ – das musste sie auch, denn das Leben meinte es nicht immer gut mit ihr, auch das ist in dem Musicaldrama in Steglitz zu sehen: Vergewaltigung und immerhin drei Scheidungen sind nur einige Punkte in ihrer Biografie. Ihr vorletzter Ehemann verspekulierte ihr gesamtes Vermögen, entzog sich dann aber durch Ableben den Konsequenzen – erst durch eine Klage konnte sie einen Teil von seinem Kompagnon wiederbekommen und damit ihren Lebensabend finanzieren.
Das Leben von Angelika Milster dagegen verlief eher in geordneten Bahnen: Sie wurde 1983 mit ihrer Rolle der Katze Grizabella in „Cats“ am Theater an der Wien berühmt. „Memories“ sind das für sie nun … Später spielte sie im Theater des Westens, u. a. in „Hello Dolly“ – nun ist die Bühne aber etwas kleiner.
„Ich mag die kleine Form auch, man kann intimer sein, das Publikum umarmen“, lächelt der Star – und erinnert sich gleich an einen Ausspruch von Doris Day: „Heiraten ist wie telefonieren – hast du nicht richtig gewählt, bist du falsch verbunden“, soll die einmal gesagt haben. „Da unterscheiden wir uns“, lächelt die Milster, „immerhin habe ich nicht vier Ehemänner verbraucht.“
„Doris Day – Day by Day“ lebt vom Gesang der Milster – und so gab es auch langanhaltende, stehende Ovationen zur Premiere im Schlosspark Theater. In Blöcken zu verschiedenen Zeiten wird „Doris Day – Day by Day“ erst einmal bis zum Februar kommenden Jahres gezeigt.