Im vergangenen Sommer feierten die Brandenburgischen Sommerkonzerte 25. Geburtstag, im Herbst folgte zum zweiten Mal die Auszeichnung mit dem Tourismuspreis des Landes Brandenburg. Bis zum 3. September lädt auch in diesem Sommer das klingende Festival an jedem Wochenende in alle Winkel der Mark ein. Warum Geschäftsführer Arno Reckers „Kinderreich“ ist, verriet er uns im Gespräch.
1990 wurden die Brandenburgischen Sommerkonzerte von Dr. Werner Martin gegründet. Wie hat sich das Festival in diesen 26 Jahren verändert? Die Ursprungsidee, den West-Berlinern nach der Wende das Umland neu zu erschließen und das mit Hochkultur zu verbinden, hat sich bis heute nicht verändert. Dazu kam allerdings eine weitere Idee: Die Sommerkonzerte haben sich tief im Land verankert und sind zu einem Brandenburger Festival geworden. Heute kommen genauso viele Berliner wie Brandenburger zu den Veranstaltungen.
Hat sich dabei das Profil des Festivals verändert? Nein, wir sind ein Festival für klassische Musik, das allerdings mit ungewöhnlichen Formaten – die in Berlin nicht an jeder Ecke zu finden sind – daherkommt. Die Konzerte finden an reizvollen, manchmal geheimnisvollen oder unbekannten Orten statt, vorwiegend in Kirchen, aber eben auch auf der Wiese, an der Walzstraße im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt, auf dem Flughafenterminal des BER, im Hof des Klosters von Doberlug-Kirchhain – alles Orte, an denen normalerweise keine klassische Musik erklingt.
Das klingt nach einem hohen organisatorischen Aufwand. Das bewältigen wir vier Mitarbeiter der Geschäftsstelle nur in enger Kooperation mit den Verantwortlichen vor Ort. So lebt das Festival sein Motto „Gemeinsam Kultur machen“. Von Beginn an nehmen die Brandenburgischen Sommerkonzerte keinerlei öffentliche Mittel in Anspruch, sondern finanzieren sich ausschließlich über Karteneinnahmen, Sponsoring von Unternehmen und Stiftungen sowie Spenden aus privater Hand.
25 Brandenburgische Sommerkonzerte 2016. Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten? Es ist schwer, das auf eine Veranstaltung zu begrenzen. Jedes Konzert ist wie ein Kind von mir. Aber ganz besonders freue ich mich auf die japanische Geigerin Midori, die ich bereits einmal erlebte. Sie spielt bei uns am 6. und 7. August im Dom St. Peter und Paul in Brandenburg an der Havel Bach.
www.brandenburgische-sommerkonzerte.org