Wenn in den Sommermonaten die Sonne besonders aktiv wird, drängt ein Thema in den Vordergrund, über das viele nicht gerne sprechen und das dennoch auch in unseren Breitengraden immer aktueller wird.
Das ist die Vorsorge vor Hautkrebs. Die Deut sche Dermatologische Gesellschaft (DDG) – verbreitet die alarmierende Nachricht, dass Hautkrebs weltweit die am häufigsten auftretende Krebserkrankung sei. Hochrechnungen eines Krebsregisters ermittelten, dass im Jahr 2012 allein in Deutschland etwa 264.000 Personen neu erkrankten, mit steigender Tendenz. Das klassische Feld der Dermatologie: Pro Jahr werden in Deutschland rund 900.000 Menschen wegen Melanomen und Karzinomen der Haut behandelt, 3000 sterben daran. Überall auf der Welt nimmt gerade die Häufigkeit des malignen Melanoms zu. In Deutschland hat sie sich seit 1990 mehr als verdoppelt.
Haupttäter: UV-Strahlen der Sonne
Auch die Gründe für die rasante Zunahme der Hautkrebserkrankungen sind recht eindeutig bestimmt. Als Haupttäter sind die UV-Strahlen der Sonne und die Solarien ermittelt. So sind laut DDG besonders Kinder und junge Erwachsene gefährdet. Je häufiger sie der UV-Strahlung ausgesetzt sind, umso höher ist dann das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Kritisch sehen die Dermatologen den anhaltenden Solariumtrend vor allem unter jungen Frauen. Das Risiko steigt mit dem Sonnenbankbesuch und es ist dann um drei Viertel hö- her als bei anderen Menschen. So überrascht es kaum, dass im Jahr 2009 ein Sonnenstudioverbot für Kinder und Jugendliche erlassen wurde.
Siesta für Sonnenurlauber
Doch die eigentliche Krux besteht darin, dass sich viele Menschen lange in der Sonne braten lassen und auch Sonnenbrände in Kauf nehmen, um sich
besonders in den kurzen Urlaubswochen die Haut zu bräunen. Die Bräune von Gesicht und Körper gilt in der öffentlichen Meinung immer noch als der Ausdruck für Attraktivität und ein Zeichen für Gesundheit. Jeder, der sich dieser oft durch die Werbung verbreiteten irrigen Auffassung anschließt, sollte zumindest einige der wichtigsten Regeln im Umgang mit der Sonne beherzigen.
Von zentraler Bedeutung ist die scheinbar banale Botschaft: Sonnenbrand vermeiden. Und dazu gesellen sich dann folgende dringende Appelle: Da der Sonnenurlauber mittags fast der doppelten UV-Strahlung ausgesetzt ist, sollte er sich deshalb einen Schattenplatz suchen und Siesta halten. Eher selten wird aus Sicht des Sonnenschutzes der vernünftigen Aufforderung gefolgt, sich in der Sonne nicht aus-, sondern anzuziehen. Im Handel gibt es sogar spezielle UV-Schutz-Kleidung, die aus angenehmem, schnell trocknenden Material hergestellt ist und einem Lichtschutzfaktor von 20 bis zu 80 entsprechen kann. Wesentlich leichter fällt der Tipp, Hüte mit breiter Krempe zu tragen, die Schatten für Augen, Ohren, Gesicht und Nacken bieten. Und über Auswahl und Anwendung von Sonnencreme scheint es sogar „philosophische Schulen“ zu geben. Der Unentschlossene liegt zuallermeist richtig, wenn er den cremigen Sonnenschutz mit hohen Lichtschutzfaktoren auswählt.
Regelmäßig Hautkrebsscreening
Der Schutz vor Hautkrebs reduziert sich nicht auf den maß- vollen Umgang mit und dem effektiven Schutz vor der Sonne. Die DDG rät dringend, das Hautkrebsscreening regelmäßig zu nutzen. Es kann Leben retten. Ziel ist es, dass schwarzer Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom, sowie heller Hautkrebs, also das Basalzell- und Plattenepithelkarzinom, frühzeitig entdeckt werden.
Diese Vorsorgeuntersuchung wird seit 2008 alle zwei Jahre für alle Menschen ab 35 Jahren als Kassenleistung angeboten. Sie kann bei hausärztlich tätigen Fachärzten für Allgemeinmedizin, Fachärzten für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Dermatologen, Internisten und praktischen Ärzten vorgenommen werden.
Das Bewusstsein, dass es sich bei Hautkrebs um eine lebensbedrohliche Krankheit handelt, ist zwar gestiegen. Dennoch schützen sich viele Menschen nicht genügend. So hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag der DDG ergeben, dass nur knapp ein Drittel der Berechtigten die Vorsorge in Anspruch nehmen. Dabei ist Jüngeren die Gefahr weniger bewusst als Älteren. Alle Erfahrungen besagen, dass frühzeitig erkannte und dann behandelte Varianten des Hautkrebses meistens einen gutartigen Verlauf nehmen. Nach Hochrechnungen haben seit der Einführung immerhin mehr als 13 Millionen Versicherte an solchen Untersuchungen teilgenommen. Eine Liste von Ärzten, die in ihrer Nähe das Hautkrebsscreening anbieten, ist über die Website der Deutschen Krebshilfe zu finden: www.hautkrebs-screening.de/allgemein/arztsuche.php
Wohlfühlen in seiner Haut
Ein Mensch von 1,70 Meter Größe, so lässt uns ein Boulevardmagazin ausrechnen, besitzt eine Fläche an Haut von 1,8 Quadratmetern. Ein weites Feld für dermatologischen Schutz wie auch für ästhetische Behandlung. Im Trend liegt die Kombination von Dermatologie und Kosmetik. Apotheker und Kosmetikerinnen können sich hervorragend ergänzen und sind in der Lage, ihre medizinische, pharmazeutische und kosmetische Kompetenz in Gemeinschaftspraxen einzusetzen. Die Erfahrungen zeigen, dass der Einsatz von besten medizinischen und kosmetischen Produkten individuell unverträglich sein kann. Experten sprechen sich deshalb dafür aus, dass es bei einer einmal getroffenen Produktwahl zwischen Pflege, Prävention und Behandlung keinen Bruch geben sollte. Da beispielsweise die Anzahl der Hautallergien derzeit immer weiter steigt, kann hier ein erheblicher Beitrag für die Beschwerdefreiheit von Allergikern geleistet werden.
Unterschiedliche Lebensphasen hinterlassen zunehmend ihre Spuren auf der Haut.
Aufgrund der UV-Strahlung wird auch vermehrt Melanin ausgeschüttet, das sich dann in der Haut einlagert. Es tauchen an jenen Hautstellen Flecke auf, die die Sonne besonders erreicht, mit dem Ergebnis: Pigmentstörungen und Altersflecke. Wenn der Hautarzt abgeklärt hat, dass bei den dunklen Stellen ein Hautkrebs auszuschließen ist, können diese Altersflecke mit Lasertechnik relativ unkompliziert entfernt werden. Wie viele Lasersitzungen benötigt werden, hängt jeweils von der Art der Pigmentflecke und ihrer Ausdehnung ab. Wieder schönere Haut hat ihren Preis, pro Behandlungseinheit bis zu 200 Euro.
Ein wachsendes Betätigungsfeld für Hautärzte besteht heutzutage darin, ungeliebte Tätowierungen wieder loszuwerden. Dabei kommen vor allem Laser zum Einsatz, die sehr wirksam und gut verträglich sind. Hauptsächlich die schwarze Farbe lässt sich mit den neusten Rubinlaser besonders gut entfernen – ein Tipp für alle Neueinsteiger, die nicht so fest daran glauben, dass Ihr heutiges Tattoo für die Ewigkeit zeitgemäß ist.