Politik trifft Medien, serviert mit Spargel, Schnitzel und Sauce Hollandaise. Für das politische Menü des traditionellen Spargelessens der Berliner Pressekonferenz sollte eigentlich „Charlie Hebdo“- Chefredakteur Gérard Biard sorgen. Da er aber einen Sportunfall hatte, schickte er mit seinem Redemanuskript den langjährigen Redakteur seines Hauses Antonio Fischetti.
Die Rede gab viele provozieren- de Denkanstöße über das Verhältnis von Wissenschaft und Religion, den Umgang mit Fanatismus, Pressefreiheit, Atheismus und den persönlichen Positionen dazu. Der Glaube sei längst mächtiger als die Wissenschaft, gab Biard zu bedenken. In der anschließenden Fragerunde betonte Antonio Fischetti, dass sich die inhaltliche Arbeit seiner Zeitschrift durch das Attentat nicht verändert habe. Sein Leben rettete eine Beerdigung, denn am Tag des Attentats war er zur Beisetzung einer Tante.
Genügend Diskussionsstoff für die internen Gesprächsrunden an den Tischen, die dann auch schnell bei der aktuellen Politik ankamen. Rund 150 Politiker und Journalisten waren der Einladung in die Dachetage des Hotel InterContinental gefolgt, Über- und Ausblick inklusive. Das Spargelessen ist ein Termin, den sich Entscheider und Multiplikatoren ungern entgehen lassen, denn in der Genussatmosphäre des Frühlingsgemüses ist der politische Meinungsaustausch locker und vielfältig, die Gesprächspartner interessant und inspirierend.
Unter den Gästen: die Politiker Michael Müller, Raed Saleh, Frank Henkel, Ramona Pop, Udo Wolf, Sebastian Czaja. Die Berliner Pressekonferenz ist die Landespressekonferenz in der Bundeshauptstadt. Mitglieder sind die Berliner und die in Berlin vertretenen Medien sowie freie Journalisten. Zum jährlichen Spargelessen lädt das Gremium stets einen interessanten Gesprächspartner ein.
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